Wer nach Platz 15 in Spielberg gedacht hat, dass es für Mattias Ekström nicht mehr schlimmer kommen kann, wurde am Nürburgring eines Besseren belehrt. Fast zweieinhalb Sekunden Rückstand auf die Spitze und nur der vorletzte Platz für den Zweiten in der Gesamtwertung. Die Verfolgung von Marco Wittmann, der in der Tabelle 39 Punkte Vorsprung hat, wird vom 22. Startplatz zu einer quasi unlösbaren Aufgabe.

Darf Ekström am Sonntag noch jubeln?, Foto: DTM
Darf Ekström am Sonntag noch jubeln?, Foto: DTM

Immerhin freut sich Ekström auf ein spannungsgeladenes Rennen. "Spaß werde ich von dort hinten auf jeden Fall haben", sagte der Schwede nach dem Zeittraining. "Wie weit ich nach vorne kommen kann, werden wir sehen." Dass er genau das kann, hat Ekström in der Vergangenheit schon oft bewiesen: In den letzten vier Rennen ging es jeweils von außerhalb der Top-10 in die Punkte.

Um das von Startplatz 22 zu schaffen, braucht man aber mehr als nur ein gutes Auto. "Ich habe gelernt, dass man nie aufgeben darf, bevor es vorbei ist. Es gibt immer eine Chance. Nicht immer ist die verdient, aber man kann ja auch einfach mal Glück haben. Dieses Jahr hatten wir das nicht, aber vielleicht bekommen wir ja irgendwann ein Geschenk."

Aber warum ist Ekström eigentlich schon im ersten Qualifying ausgeschieden? Das Problem waren die Mischbedingungen und die abtrocknende Strecke. "Im Regen und im Trockenen habe hier immer ein gutes Gefühl gehabt, aber bei den Mischbedingungen habe ich einfach keine Temperatur in die Reifen bekommen. Letztlich waren es faire Bedingungen und mir haben einfach zwei bis drei Sekunden gefehlt." Genau deswegen hätte sich Dieter Gass, Leiter DTM bei Audi, durchaus etwas mehr Regen für Ekström gewünscht: "Ihm hätte der eine oder andere Tropfen sicherlich nicht geschadet", sagte Gass gegenüber Motorsport-Magazin.com.

Ein großes Lob hatte Ekström derweil für Marco Wittmann übrig, der mit einem zehn Kilogramm schweren Auto auf die Pole Position fuhr. "Das war schon meisterhaft, da gibt es gar keine Diskussion. Eine Sekunde schneller zu fahren als die Teamkollegen, das muss man erst einmal schaffen. Dafür gibt es ein großes Kompliment von mir."