Timo Glock kehrte an diesem Wochenende an den Ort seines ersten DTM-Triumphes zurück. Beim Saisonfinale 2013 gelang dem Odenwälder in Hockenheim sein erster Sieg in der weltweit populärsten Tourenwagenserie. Entsprechend hoch war die Erwartungshaltung für den Saisonauftakt in diesem Jahr. Nach Platz neun im Qualifying drücke Glock jedoch etwas auf die Euphoriebremse. Im Rennen ging es dann zunächst schnell nach vorne.

Nach einem mäßigen Start bog Glock plötzlich mit drei Autos gleichzeitig in die Spitzkehre ein - und kam als Fünfter wieder heraus. Glock erklärt sein Mega-Manöver: "Ich war selbst von mir genervt, weil ich einen schlechten Start hatte. Dann hat sich dieser Triple-Windschatten angeboten und ich habe gesehen, dass Martin [Tomczyk] nach links ging, dann bin ich nach rechts gegangen."

Irgendwie hat es gepasst

"Dann hat Eki [Mattias Ekström] aber zu gemacht und auf einmal hat er mir doch die Chance gegeben. Dann habe ich versucht auf gleicher Höhe wie die anderen zu bremsen, um den Vorteil zu haben. Ich dachte mir, wenn noch einer von außen kommt, dann könnte es eng werden. Aber irgendwie hat es gepasst."

Noch in der ersten Runde ging der ehemalige Formel-1-Pilot auch noch Edoardo Mortara vorbei und beendete Runde eins auf Rang vier. "Das war das Manöver, um im Spiel für die Punkte zu bleiben", freute sich Glock über seine famose erste Rennrunde.

Damit war der Vorwärtsdrang des BMW-Piloten aber schon beendet. Beim Versuch, auch noch an Markenkollege Antonio Felix da Costa vorbeizugehen, übertrieb er es ein wenig. "Da habe ich den Fehler gemacht, dass ich zu nah aufgefahren bin. Nach einer halben Runde habe ich dann schon gemerkt, dass die Vorderreifen anfangen zu schmieren und dass der Reifendruck vorne hochgeht." Zwar nahm er anschließend wieder Tempo raus, für die Reifen war es allerdings schon zu viel. "Sie wurden überstrapaziert."

Folglich konnte Glock auch Timo Scheider nicht lang hinter sich halten. Beim Versuch, sich gegen die Attacken des Audi-Piloten zu wehren, fiel er aus dem DRS-Fenster von da Costa und war in der Parabolika machtlos. "Die Autos sind dort etwa fünf bis sechs Stundenkilometer schneller", so die nüchterne Prognose.

Audi mit anderem Konzept

In zwei Wochen könnte das aber zum BMW-Trumpf werden, wie Glock meint: "Ihr Auto ist sehr effizient, sie haben ein anderes Konzept als wir. In Oschersleben braucht man viel Abtrieb, da sollte es für uns gut passen."

Eine kuriose Szene hielt das Rennen aber für den 32-Jährigen noch bereit. Als da Costa Timo Scheider drehte, befand sich Glock in Lauerstellung. Eigentlich hätte er vom Zwischenfall profitieren sollen, schließlich wurde er zwei Rivalen auf einmal los. "Der Unfall hat mich aber viel Zeit gekostet, weil er [da Costa] auf den Speed-Limiter gekommen ist. Weil gelbe Flaggen waren, durfte ich ihn nicht überholen."

Da Costa ließ ihn zwar dann schnell vorbei, insgesamt verlor der MTEK-Pilot dennoch viel Zeit. "Ekström hätte ich ohnehin nicht halten können, aber Rocky [Mike Rockenfeller] vielleicht. Das wäre noch eng geworden." Rockenfeller konnte wenige Runden vor Ende des Rennens noch an Glock vorbeigehen, am Ende trennten die beiden rund vier Sekunden.