Vier durchaus unterschiedliche Neueinsteiger stellten sich 2013 der Herausforderung DTM. Motorsport-Magazin.com nimmt unter die Lupe, wie sich die Rookies im Saisonverlauf schlugen.

Marco Wittmann

Wittmann überzeugte von Beginn an, Foto: BMW AG
Wittmann überzeugte von Beginn an, Foto: BMW AG

Marco Wittmann startete furios in die Saison und fuhr beim dritten Rennen in Spielberg auf das Podium. Allerdings hatte der BMW-Pilot, der für das neugeschaffene Team MTEK antrat, einen entscheidenden Vorteil gegenüber den anderen Neulingen, denn Wittmann war bereits 2012 als Testfahrer im Einsatz und daher im Umgang mit dem DTM-Boliden durchaus geübt. "Man kann nicht ausdrücken, um wie viel Zehntel man dadurch schneller wird. Ich glaube einfach, dass ich dadurch meinen Wissensstand erweitern konnte, weil ich in die Meetings miteingebunden war und Hintergrundinformationen sammeln konnte", erklärte der Franke.

In der zweiten Saisonhälfte lief es jedoch nicht mehr nach Wunsch und Wittmann konnte lediglich in Zandvoort mit der Pole Position und Platz fünf noch einmal an den guten Auftakt anschließen. Dennoch blieb dem BMW-Piloten am Ende der starke achte Rang im Gesamtklassement, mit dem der 24-Jährige durchaus zufrieden war, auch wenn er zugab: "Ich muss sagen, die eigenen Erwartungen und Ansprüche sind während der Saison gestiegen, vor allem nachdem es so gut gelaufen ist."

Timo Glock

Erster Sieg im letzten Rennen, Foto: BMW AG
Erster Sieg im letzten Rennen, Foto: BMW AG

Timo Glock wechselt in die DTM - diese Meldung schlug ein wie eine Bombe. Eigentlich wollte der Odenwälder in der Formel 1 bleiben, doch finanzielle Probleme seines Rennstalls Marussia führten zu einer Vertragsauflösung, weshalb Glock bei BMW anheuerte und Teamkollege von Marco Wittmann wurde. Mit einem Schlag war der 31-Jährige der populärste Pilot im Feld, doch die sportlichen Leistungen hielten mit diesem Status nicht immer Schritt.

Zwei Rennen konnte Glock allerdings mehr als nur seinen Stempel aufdrücken. In Spielberg sicherte er sich den dritten Platz und beim Saisonfinale in Hockenheim glückte ihm sogar sein erster, viel umjubelter Sieg. Doch auch in der Stunde des großen Erfolgs blieb der Deutsche am Boden und widmete seinen Triumph der kürzlich verstorbenen Maria de Villota sowie dem tödlich verunglückten Sean Edwards. "Das war auch der Grund, warum wir keinen Champagner verspritzt haben: Aus Respekt", erklärte Glock nach den gedämpften Siegesfeierlichkeiten.

Daniel Juncadella

Juncadella fügte sich gut ein, Foto: Simninja Photodesignagentur
Juncadella fügte sich gut ein, Foto: Simninja Photodesignagentur

Mercedes verschrieb sich 2013 dem Weg der Jugend und holte den Formel-3-Euroserie-Champion Daniel Juncadella in die DTM. Der Spanier wurde gemeinsam mit Pascal Wehrlein bei Mücke Motorsport untergebracht und sammelte insgesamt 21 Punkte, was den 16. Platz in der Endabrechnung bedeutete. Sein bestes Ergebnis erzielte Juncadella beim chaotischen Rennen auf dem Norisring, wo er Vierter wurde.

Neben seinen Einsätzen in der DTM durfte der 22-Jährige auch Formel-1-Luft schnuppern und nahm für Williams an den Young Driver Tests in Silverstone teil. "Der Test war gut, ich bin die gleiche Zeit wie Maldonado gefahren", zeigte sich Juncadella im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com zufrieden, musste bezüglich einer möglichen Zukunft in der Königsklasse jedoch eingestehen: "Die Teams wollen viel Geld und Sponsoren. Das macht für mich keinen Sinn."

Pascal Wehrlein

Wehrlein erlebte Höhen und Tiefen, Foto: RACE-PRESS
Wehrlein erlebte Höhen und Tiefen, Foto: RACE-PRESS

Da Ralf Schumacher im März überraschend seine DTM-Karriere beendete und ins Management von Mücke wechselte, entschied sich Mercedes dazu, Pascal Wehrlein die Chance zu geben und machte ihn mit 18 Jahren zum jüngsten Piloten der DTM-Geschichte. Bevor das Abenteuer begann, trat Wehrlein sogar noch beim Auftakt der Formel 3 Europameisterschaft an und fuhr in allen drei Rennen auf das Podium.

Bei seinem ersten DTM-Rennen in Hockenheim lag Wehrlein für einige Runden sensationell an der Spitze des Feldes, musste sich schlussendlich aber mit dem elften Rang begnügen, da sich die gewählte Strategie als falsch erwies. Insgesamt sammelte der Jungspund 2013 nur drei Punkte und wurde damit unter seinem Wert geschlagen. "Die Saison war lehrreich, wenn auch nicht so erfolgreich, wie sie hätte sein können", bilanzierte Wehrlein in seiner Motorsport-Magazin.com-Kolumne. "2014 will ich konstant in die Punkteränge fahren und wenn es richtig läuft, auch meinen ersten Sieg schaffen."