Willkommen bei der DTM! Wie gefällt es Ihnen hier?
Al McKay: Es ist unglaublich! Für uns ist es ein Privileg und eine tolle Chance, hier zu sein. Davon träumt doch jeder Musiker, vor so einer großen Kulisse zu spielen. Wir sind also sehr froh und glücklich, dass wir hier sein dürfen.

Waren Sie schon einmal bei der DTM oder auch ganz allgemein als Zuschauer bei Motorsport-Veranstaltungen?
Al McKay: Nein... das ist sozusagen mein erstes Mal.

Und dann gleich inklusive einem halbstündigen Auftritt auf der Bühne...
Al McKay: Ja, leider müssen wir aber direkt nach der Show los und zum Flieger - dann geht es nach Mallorca, denn dort steht morgen schon der nächste Auftritt an.

Können Sie uns etwas über Ihr aktuelles Musikprojekt erzählen und wie es dazu kam?
Al McKay: Die Al McKay Allstars sind eine Band, die ich mit Earth, Wind and Fire zusammengestellt habe und wir sind nun schon ungefähr zehn Jahre zusammen. Aus irgendeinem Grund mögen die Leute vor allem in Europa unsere Musik - auch ein französischer Film hat uns diesbezüglich noch einmal ein großes Stück weit bekannter gemacht, obwohl unsere Art der Musik eigentlich über 40 Jahre alt ist. Trotzdem zieht sie viele Leute an, auch junge Leute, für die das neue Musik ist. Das macht mir besonders viel Spaß.

Wie würden Sie Ihren Stil beschrieben?
Al McKay: Es ist ein Mix aus Rock und Funk, Gospel, Jazz und Blues... und sogar ein bisschen Klassik, genauso wie etwas Disco. Es hat von allem ein bisschen etwas und ist daher schwer in ein Wort zu fassen. Wir machen alles! (lacht)

Volle Ränge ist er gewohnt - doch die Steintribüne am Norisring war auch für Al McKay etwas Besonderes, Foto: DTM
Volle Ränge ist er gewohnt - doch die Steintribüne am Norisring war auch für Al McKay etwas Besonderes, Foto: DTM

Wo steigt der Großteil Ihrer Konzerte?
Al McKay: Hauptsächlich sind wir tatsächlich in Europa unterwegs. Besonders im Sommer sind wir hier immer auf vielen Festivals. Im Herbst zieht es uns dann meistens eher Richtung Osten, nach Indonesien, Japan und sogar Australien. Aber die Basis für unsere Arbeit ist Europa. Anfang des Jahres haben wir sogar hier in Deutschland eine Tour mit RTL gehabt habt, unter anderem mit Kool and the Gang. Das war ein großer Erfolg. Wie haben bestimmt zwanzig Städte besucht und konnten dabei auch ein bisschen etwas von Deutschland sehen. Hier ist alles ein bisschen ruhiger und grüner, denn in L.A. sieht man von oben aus überall nur Häuser, keine Bäume... hier ist das viel schöner und gemütlicher. Also ich habe hier jedenfalls immer eine gute Zeit gehabt.

Auch im Winter, wenn es kalt ist?
Al McKay: Doch, selbst da, denn wir in Kalifornien kriegen nie Schnee zu sehen - also ist das im wahrsten Sinne des Wortes mal etwas erfrischend anderes.

Und nun geht es weiter nach Mallorca: Da wird das nichts mit dem Schnee - eher ist es dann noch heißer als es das hier schon ist...
Al McKay: Ja, das wird mit Sicherheit warm und gut. Aber so ist das Leben einfach, wenn man auf Tour ist. Wir spielen da, haben unseren Gig - aber am nächsten Tag müssen wir auch schon weiter, in diesem Fall nach Frankreich. Man hat also oft gar nicht so die Möglichkeit, so viel zu sehen oder mancherorts auch zu genießen, wie wir gerne würden. Aber wir haben uns diesen Job ja rausgesucht...

Da gibt es ja gewisse Parallelen zum Rennzirkus - diese Jungs reisen auch immer herum...
Al McKay: Ja, definitiv. Die Leute wollen einen sehen, die Welt will einen sehen. Das sind die Menschen, die uns hören wollen - also sollten wir sie auch besuchen.

Haben Sie schon etwas vom Racing hier an der Strecke mitbekommen?
Al McKay: Ein bisschen habe ich vor diesem Interview schon sehen können. Aber im Moment bereiten wir uns auf unseren Auftritt vor, da ist man immer sehr konzentriert.

Viel Besuch in der Boxengasse: Jamie Green war am Norisring ein gefragter Mann, Foto: Audi
Viel Besuch in der Boxengasse: Jamie Green war am Norisring ein gefragter Mann, Foto: Audi

Also auch noch keinem Fahrer über den Weg gelaufen?
Al McKay: Oh doch, wir haben einen Fahrer getroffen. Der nette Herr, der hier letztes Jahr gewonnen hat...

Mr. Norisring - Jamie Green.
Al McKay: Ja, genau - den haben wir getroffen und sein Auto angeschaut, ein paar Foto damit gemacht... das war ziemlich aufregend.

Haben sie schon einen Lieblingsfahrer oder ist das jetzt natürlich Jamie Green, wo Sie ihn doch persönlich kennengelernt haben.
Al McKay: Ja, absolut - etwas anderes dürfte ich jetzt aber wohl auch nicht sagen. (lacht)

Durftet ihr euch auch mal in sein Auto reinsetzen?
Al McKay: Oh ich glaube das hätten sie uns lieber nicht erlaubt. Das sind ja ganz neue und teure Autos - aber sehr schön dieser Audi...

Was fahren Sie denn privat?
Al McKay: Einen Mercedes SL65 AMG - der hat zwölf Zylinder. Ich bin schon ein Racefan, aber leider können wir in L.A. nicht so schnell fahren. In Ordnung, ich gebe zu... nachts, wenn ich allein bin, gebe ich schon mal Gas, dann werden es auch mal 120, 130 Meilen pro Stunde. Aber nicht weitersagen! (zwinkert)

Wo leben Sie denn im Moment genau?
Al McKay: Außerhalb von L.A., im San Fernando Valley. Das ist eine schöne Gegend, fast schon ein bisschen wie auf dem Land. Es gibt dort viele Bäume, Früchte und Tiere... das ist super.

Hier in der DTM fährt mit Joey Hand übrigens auch ein Amerikaner mit und im Qualifying am Samstag waren zwei Kanadier ganz vorne - Nordamerika steht hier also hoch im Kurs.
Al McKay: Wirklich? Na das ist doch toll, ich hoffe auf den Amerikaner! Aber am meisten faszinieren mich einfach diese Rennwägen. Vorhin haben wir auch das Le-Mans-Auto von Audi gesehen. Dort haben wir nämlich dieses Jahr auch im Rahmenprogramm gespielt und dieser Wagen hat dort gewonnen. Ein unglaubliches Geschoss: Das ist eigentlich kein Auto mehr sondern ein Jet. Vielleicht fahren die ja auch mit Flugzeugbenzin? Leise ist er zumindest, denn wenn er vorbeikommt, zischt es nur so.

Gar nicht so schlecht beobachtet: Audi setzt auf Diesel. Übrigens haben die hier dieses Wochenende quasi ihr Heimspiel. Haben Sie von Nürnberg denn auch schon etwas sehen können?
Al McKay: Leider nicht, denn wir sind heute hier sehr früh erst gelandet, da ging gerade erst die Sonne auf. Aber hoffentlich dürfen wir noch einmal wiederkommen und ein weiteres Konzert spielen, wenn man uns hier mag...