Durch Strafversetzungen anderer immerhin noch auf P16 gestartet, am Ende landete ein enttäuschter Timo Scheider aber auf Rang 20. Was genau der Grund für seine schlechte Leistung und den fehlenden Speed war, dahinter steht für ihn ein großes Fragezeichen. "Meine Hinterreifen und Teile des Vorderreifens sind völlig hinüber", erklärte der zweifache Meister, warum er seiner Audi-Box sogar einen zusätzlichen Besuch abstatten musste.

Einen kleinen Anhaltspunkt gibt es allerdings schon: technische Änderungen an seinem Auto. "Es war etwas mechanisches und ich denke, es hatte großen Einfluss auf den Verlauf des Rennens", hielt sich der Audi-Mann bedeckt. Bereits im Freien Training war er mit dieser Neuerung nicht gut zurechtgekommen, entschied sich aber, sie am Auto zu lassen. "Ich fühlte mich eigentlich nicht wohl, aber dann sah ich P3 als Ergebnis", sagte Scheider. Dran blieb das Teil aber trotzdem und das Unheil war perfekt. Denn einmal im Qualifying benützt, ist das Rennen gleichermaßen betroffen.

"Damit hast du den doppelten Leidensweg, denn du weißt, dass im Rennen gleiches wie im Qualifying zu erwarten ist", so Scheider, dem schnell klar war, welche Richtung diese Balanceprobleme nehmen würden. "Diese Änderungen waren sicherlich nicht in meinem Vorliebenfenster, was das Fahrverhalten angeht."

Das machte sich allerspätestens im Rennen deutlich, denn der Kampf in Podestnähe, der Scheider in den ersten drei Rennen möglich war, war völlig außer Reichweite. "An den ersten drei Rennwochenenden hatten wir immer das Potenzial für das Podest, da der Speed vorhanden war, aber das war diesmal nicht der Fall, daher werde ich dieses Teil sicher wieder ausbauen", lachte Scheider.

Mit ein Grund für seine Probleme könnte auch die Audi-Taktik gewesen sein. Da er gemeinsam mit Mattias Ekström und Felipe Albuquerque im hinteren Teil des Feldes zu finden war, entschied sich die Truppe, gemeinsame Sache zu machen. "Man versucht, sich gegenseitig herauszufahren und zu helfen, um immer im DRS-Fenster zu bleiben", erklärte der zweifache Meister. Dabei ginge es auch darum, möglichst schonend mit den Reifen umzugehen. "Aber das ist die Theorie und die Praxis sieht wieder ganz anderes aus." Gerade mit den Option-Reifen sei die Hilfe der Teamkollegen eigentlich sehr wichtig gewesen. "Das bedeutet, zehn Runden zieht er, die nächsten zehn ziehst du."