Als Sechster war Mike Rockenfeller im Qualifying am Lausitzring der zweitbeste Audi-Pilot und musste lediglich Jamie Green den Vortritt lassen. "Grundsätzlich bin ich zufrieden, aber es war natürlich mehr möglich", sagte der Phoenix-Mann bei Motorsport-Magazin.com und erklärte: "Hätte ich meine Rundenzeiten von Q1 und Q2 auch in Q3 gefahren, wäre ich in Q4 dabei gewesen, deswegen kann ich nicht ganz zufrieden sein. Platz drei oder vier hätte mein Leben morgen leichter gemacht."

Zu viel klagen wollte Rockenfeller dann aber auch nicht, denn mit einer guten Strategie und Pace sei es durchaus möglich, noch weiter nach vorne zu kommen. "Es ist alles verdammt eng und ich habe daher keine schlechte Leistung gebracht, auch wenn Platz sechs vor dem Qualifying nicht das Ziel war", betonte er. Viel Respekt rang dem 29-Jährigen die Leistung von Gary Paffett und seinen Mercedes-Markenkollegen ab, doch Rockenfeller glaubt nicht, dass die Stuttgarter gepokert haben und sich beim Setup rein auf das Zeittraining konzentrierten. "Mercedes ist schlau genug", meinte er. "Ich glaube, dem Auto liegt die Strecke richtig gut."

Während landläufig die erste Kurve am Lausitzring als beste Überholmöglichkeit angesehen wird, vertritt Rockenfeller die Ansicht, dass es noch weitere Stellen gibt, an denen die Gegnerschaft passiert werden kann. "Wenn man es schafft, eingangs der Gegengerade am Vordermann dranzubleiben, ist es auch ein guter Ort, um auszubremsen", überlegte er. "Es bietet sich natürlich die erste Kurve an, aber wenn der Abstand zu groß ist und man erst später rankommt, nimmt man vielleicht auch andere Stellen."

Auch beim vierten Saisonlauf sind die DTM-Piloten angehalten, im Falle von gelben Flaggen ihr Tempo im jeweilgen Streckenabschnitt gegenüber der Vorrunde um eine halbe Sekunde zu drosseln, um einer Strafe zu entgehen. "Es ist brutal schwer, genau an die fünf Zehntel ranzufahren", stöhnte Rockenfeller. "Man muss sich halt überlegen, ob man am Freitag oder Samstag die Regeln ändert und das Sinn macht", meinte der Audi-Pilot, der in Spielberg wegen des Ignorierens gelber Flaggen im Training strafversetzt worden war. "Vielleicht gibt es eine bessere Lösung. Ich glaube schon."