Für Mercedes gab es in Spielberg keinen Blumentopf zu gewinnen. Bester Pilot der Stuttgarter war Christian Vietoris auf Rang sieben. Gary Paffett und Pascal Wehrlein mussten sich mit den Positionen neun und zehn begnügen. Das Problem bei Mercedes ist dabei nach wie vor nicht die Rennpace, sondern die Performance am Samstag. "Es geht darum, es in Q4 zu schaffen und aus den ersten Reihen zu starten, um ein gutes Ergebnis einzufahren", erläuterte Paffett.

"Nach Q3 am Ende der Top-10 zu sein, ist nicht genug. Wir müssen uns vorne qualifizieren, das muss das Ziel sein. Wir können das schaffen. Es hätte schon dieses Wochenende klappen können, wenn ich nicht das Problem mit dem Motor gehabt hätte", bemerkte er. Paffett hatte aufgrund der technischen Probleme in Q3 am Samstag keine schnelle Runde absolvieren können und startete nach der Strafversetzung von Mike Rockenfeller letzten Endes von Platz neun.

"Wir haben das Auto vom Training zum Qualifying stark verbessert. Im Training war es nämlich nicht gut, im Qualifying war ich mit der Balance zufrieden. Wir hätten es in Q4 oder wenigstens in Reihe drei schaffen können, dann hätten wir auch eine Chance aufs Podest gehabt", so Paffett im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com. Im Getümmel des Mittelfelds habe er in der ersten Runde Positionen verloren, sei teils auch angeschoben worden.

Paffett kritisiert Entscheidungen der Rennleitung

Dass keiner seiner Gegner eine Strafe für die Rempelei erhielt, er wiederum für ein Duell mit Martin Tomczyk bestraft wurde, konnte er nicht nachvollziehen. "Ich habe ihn überholt und glaube nicht, dass ich ihn berührt habe. Er sah mich einfach nur kommen und fuhr von der Strecke", schilderte er seine Sicht der Dinge. "Ich verstehe nicht, warum ich eine Strafe dafür bekomme, jemanden von der Strecke "verschreckt" zu haben." Paffett musste eine Zwei-Sekunden-Strafe absitzen, ehe er bei seiner Crew die Reifen wechseln lassen konnte.

Weder für den VfB noch für Pascal Wehrlein gab es am Wochenende viel zu Feiern., Foto: DTM
Weder für den VfB noch für Pascal Wehrlein gab es am Wochenende viel zu Feiern., Foto: DTM

"Filipe Albuquerque ist auf der ersten Runde rübergezogen und hätte mich fast aus dem Rennen genommen - da ist nicht passiert", klagte der Mercedes-Pilot. "Das Problem ist, dass die Entscheidungen nicht konstant sind. Ich verstehe das nicht, wenn ich bedenke, was andere mit mir vor allem in Hockenheim gemacht haben."

Wehrlein bemängelt Strategie

Doch nicht nur die Strafe, sondern auch der Rennverlauf an sich war für Paffett enttäuschend. "Alle Autos haben den gleichen Speed, es ist schwierig, nach vorne zu kommen. Das Auto war ok, nicht perfekt ausbalanciert, aber ok." Dass es derzeit im Qualifying nicht rund laufe, sei an sich kein großes Problem, habe die Stuttgarter in Spielberg jedoch viel gekostet. "Wir machen Schritte nach vorn und verbessern das Auto. Wir kommen näher an die Spitze heran. Hoffentlich können wir uns dann auch wieder nahe der Spitze qualifizieren", fasste er die positiven Punkte zusammen.

Markenkollege Pascal Wehrlein konnte außer dem Speed, den die Mercedes an den Tag legten, nicht viel Positives entdecken. "Das Rennen war ganz ok. Am Anfang war ich sehr schnell und fuhr hinter Gary. Die Strategie war allerdings nicht optimal", bemängelte er gegenüber Motorsport-Magazin.com. "Es wäre mehr drin gewesen. Vom Speed her waren wir hier nicht schlecht. Für ganz vorne hätte es allerdings nicht gereicht, daher müssen wir sehen, woran das liegt."