Bruno Spengler ist zwar ein alter Hase in der DTM und erzielte in Spielberg seine bereits 15. Pole Position, aber dennoch war der Kanadier nach seiner Bestzeit auf dem Red Bull Ring mehr als nur euphorisch. "Es ist immer wie das erste Mal", strahlte der BMW-Pilot über das ganze Gesicht. "Auf Pole zu stehen ist immer ein Wahnsinn. Das Auto war im Qualifying sensationell und gut vorbereitet. Es ist ein geiler Tag."

Trotz aller Euphorie ist sich der Kanadier allerdings bewusst, dass vor ihm und seiner Mannschaft noch jede Menge Arbeit liegt. "Morgen ist ein anderer Tag", betonte er. "Wir haben erst fünfzig Prozent des Jobs erledigt." Vor allem der drohende Regen könnte das Unternehmen Rennsieg mehr als nur gefährden, wie auch Spengler weiß. "Die Regenwahrscheinlichkeit ist hoch, aber nicht bei einhundert Prozent", merkte er an. "Über Nacht wird es bis morgen gegen elf Uhr vermutlich sehr viel regnen, beim Rennen könnte die Strecke aber trockener sein."

Meisterschaft vorerst kein Thema

Für das Rennen hat Spengler sich jedenfalls vorgenommen, seine Konkurrenten so schnell wie möglich abzuhängen, da sich in Spielberg mehrere aussichtsreiche Stellen bieten, um Überholmanöver zu setzen. "Man kann hier viel Überholen. Wenn das DRS-Fenster offen ist, kommen die Attacken von überall", schätzte er die Lage ein. "Ich werde mein Bestes geben und versuchen, wegzuziehen." Sollte das nicht gelingen, wäre es aber auch kein Drama, merkte der Schnitzer-Pilot mit einem Grinsen an. "Ansonsten kämpfe ich eben mit den anderen, das macht auch Spaß."

In der Meisterschaft rangiert der Champion momentan an der zweiten Stelle und könnte mit einem vollen Erfolg die Führung im Gesamtklassement übernehmen. Doch daran will Spengler zumindest vorerst keine Gedanken verlieren. "Es ist noch ein sehr langer Weg bis zum Ende der Meisterschaft", hielt er fest. "Wir genießen den heutigen Tag, bevor wir an die Meisterschaft denken. Wir schauen von Rennen zu Rennen, aber wenn ich der Gejagte bin, stört mich das auch nicht."