Geht es auf eine neue Strecke, benötigen Fahrer jede mögliche Minute auf der Bahn, um Erfahrung zu sammeln. Insofern stellte das verkürzte Training von Zandvoort Dirk Werner, der die Session als 15. beendete, vor einige Schwierigkeiten. "Natürlich war die kurze Zeit ein Problem, da nicht viel bleibt, um sich an die Strecke zu gewöhnen und das Limit zu finden", meinte er im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com. Schlussendlich wies der 31-Jährige knapp anderthalb Sekunden Rückstand auf die Spitze auf, was ihn nicht zufriedenstellte, auch wenn sich sein Wagen sehr gut anfühlte.

Jetzt gelte es erst einmal, einen Blick in die Daten zu werfen um zu analysieren, in welchen Streckenpassagen noch Verbesserungen möglich sind. Generell seien solch verschärfte Bedingungen ein Nachteil für Rookies gegenüber erfahrenen Piloten, monierte Werner, auch wenn es kein Beinbruch sei. Sollte es am Samstag regnen, würde das zwar ebenfalls den etablierten Fahrern helfen, dennoch müssen diese Bedingungen kein Nachteil sein.

"Das Wetter kann eine Chance sein, auch wenn es Piloten gibt, die mehr Erfahrungswerte haben, aber die Karten werden neu gemischt", meinte er. BMW kam zwar mit dem geplanten Programm mangels ausreichender Trainingszeit nicht durch, aber immerhin verfügt Werner nach dem Rennen am Norisring schon über gewisse Kenntnisse über das Fahrverhalten im Nassen. "Ich habe eine ungefähre Idee, aber wir müssen abwarten und flexibel reagieren."

Keine spezielle Gefahr

Dafür, dass es weniger Trainingszeit als gewohnt gab, sorgte ein Vorfall in Ralf Schumachers Box, der mehrere Verletzte zur Folge hatte, weswegen die schmalen Boxenanlagen in Zandvoort in die Kritik kamen. "Tempo 60 ist daher genau richtig", hielt Werner fest, der aber nicht die Ansicht vertritt, dass die Boxenanlagen der niederländischen Bahn besonders gefährlich sind, zumal es mit Brands Hatch und dem Norisring zwei weitere Strecken gibt, deren Charakteristik ähnlich ist. "Die Boxengasse ist eben immer kritisch und man muss gut auf den Verkehr achten", hielt der BMW-Pilot fest.