Am Fuße der Nürburg bestreiten die DTM-Piloten das erste Rennen nach der Sommerpause. Beim sechsten Lauf der Saison 2012 liefern sie sich auf der Kurzanbindung des Nürburgrings Rad-an-Rad-Duelle. 3,629 Kilometer misst diese Streckenvariante, die die Fahrer am Rennsonntag 49 Mal befahren. Dabei spulen sie insgesamt 177,821 Kilometer ab.

Kennzeichnend für die Kurzanbindung der Traditionsstrecke ist der Wechsel aus langsamen und schnellen Passagen sowie der Höhenunterschied. Gestartet wird am höchsten Punkt der Strecke. Die Boliden beschleunigen auf der Start-Ziel-Geraden auf über 250 km/h, ehe sie in die erste Rechtskurve einbiegen. Anschließend geht es links in die Mercedes-Arena, den engsten Teil der Strecke mit langsamen Kurven. Hier ist die mechanische Traktion entscheidend.

Über die Kurzanbindung geht es in den schnellen Teil des Kurses mit flüssigen Passagen, bei denen Leistung und Aerodynamik den Ausschlag geben. Nach der Warsteinerkurve folgt eine lange Gerade mit einem leichten Knick, der Vollgas durchfahren werden kann. Am Ende der Geraden geht es in die NGK-Schikane und anschließend durch die Coca-Cola-Kurve, ehe die Piloten wieder auf die Start-Ziel-Gerade einbiegen. Im vergangenen Jahr bewältigte David Coulthard die Berg- und Talfahrt am schnellsten, er brannte eine 1:25,558 in den Asphalt des Nürburgrings.

Mindestens einmal Regen

"Der Nürburgring ist technisch sehr anspruchsvoll und für wechselhafte Wetterbedingungen bekannt: Normalerweise regnet es am Nürburgring mindestens einmal pro Rennwochenende", nennt Mercedes-Pilot Jamie Green die Besonderheiten der Strecke. "Wir fahren die Kurzanbindung, ich hätte aber auch nichts gegen die längere Strecke mit der Umlaufkehre. Das ist fahrerisch anspruchsvoller", meint Mike Rockenfeller. "Doch auch so macht die Strecke viel Spaß; es gibt viele mittelschnelle Passagen, ganz schnelle Kurven fehlen leider."

Bruno Spengler und Augusto Farfus heben dagegen die perfekte Mischung aus langsamen und schnellen Kurven hervor. "Der Nürburgring ist einer meiner absoluten Lieblingskurse. Er bietet eine sehr schöne Kombination aus schnellen und langsamen Kurven", betont Spengler. "Die Strecke hat eine lange Tradition im Motorsport - und das spürt man als Fahrer auch." BMW-Kollege Farfus, der 2010 das 24-Stunden-Rennen auf der Nordschleife gewann, schätzt die kürzere Variante ebenso. "Der Kurs hat viele schnelle Passagen, aber es gibt auch langsame Kurven. Das ist eine Kombination, die Spaß machen wird", bekräftigt er.

Die Kombination aus schnellen und langsamen Passagen stellt die Piloten jedoch auch vor besondere Herausforderungen. "Man muss das Setup perfekt treffen", betont BMW-Pilot Andy Priaulx. "Es kommt vor allem auf ein perfekt ausbalanciertes Auto an."