In der Rennpause nach dem vierten DTM-Lauf der Saison in Spielberg hatten die sechs BMW Fahrer die Gelegenheit, sich auch einmal anderen Dingen zu widmen als dem Kampf um Sekundenbrauchteile auf der Strecke. Das Freizeitprogramm der Piloten fiel dabei durchaus unterschiedlich aus.

Erst einmal Fuß vom Gas und relaxen lautete das Motto von Martin Tomczyk. Nach seinem starken zweiten Platz in Spielberg flog er zunächst nach Kroatien. Beim Strandurlaub mit Freunden tankte der amtierende DTM-Champion Kraft für die weiteren Rennen. "Es war wirklich lustig und hat viel Spaß gemacht", erzählt Tomczyk. Viel Zeit zum Entspannen blieb dem BMW Team RMG Fahrer allerdings nicht. Schon beim Test auf dem Lausitzring saß er wieder am Steuer seines BMW M3 DTM.

Anschließend standen zahlreiche PR-Termine an: Bei der Präsentation des neuen BMW M6 Cabrio und des BMW M6 Coupé in Malaga drehte er bei 34 Grad Celsius auf dem "Ascari Raceway" unzählige Runden. "Die Taxifahrten mit dem BMW M6 waren klasse. Dieses Auto passt einfach sehr gut auf die Rennstrecke - und ich denke, dass auch die Journalisten ihren Spaß hatten." Aus dem sonnigen Spanien ging es für Tomczyk weiter zum Golf Club Gut Lärchenhof in Pulheim bei Köln. Dort traf er vor Beginn der BMW International Open auf Golfstar Martin Kaymer und seinen Markenkollegen Bruno Spengler.

Beide BMW DTM-Fahrer erhielten von Kaymer im Rahmen einer so genannten "Golf Clinic" eine Lehrstunde in Sachen Golf. Der BMW Markenbotschafter gab den DTM-Piloten wertvolle Tipps für ihr Spiel. Im Anschluss ging Spengler gemeinsam mit dem derzeit besten deutschen Golfer beim Pro-Am Turnier der BMW International Open an den Start. "Das war ein toller Tag für mich", sagte Spengler. "Es war ein Traum, hier mit Martin Kaymer zusammen Golf zu spielen. Ich habe viel von ihm gelernt, und es ist sehr beeindruckend, was er macht und wie er spielt."

Zuvor hatte Spengler eine Woche in Viareggio bei Florenz verbracht, um sich wie schon im Rahmen der BMW Motorsport Fitnesswoche vor dem Saisonstart in die Hände des Teams von Formula Medicine zu begeben und an seiner Fitness zu feilen. Wie Tomczyk war auch der Kanadier bei den Tests auf dem Lausitzring, wo er am 6. Mai 2012 sein erstes DTM-Rennen im BMW M3 DTM gewonnen hatte, im Einsatz. Auch nach dem Zwischenstopp auf dem Golfkurs blieb sein Terminkalender prall gefüllt: Von Köln flog Spengler wie zuvor Tomczyk nach Malaga, um die internationalen Medienvertreter bei der Präsentation der neuen BMW M6 Modelle zu begeistern.

Von dort reiste Spengler am vergangenen Samstag ins BMW Werk Dingolfing. Der Vormittag stand ganz im Zeichen der BMW Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie deren Familien. Spengler nahm über 30 von ihnen mit auf eine Taxifahrt Im BMW M3 DTM Safety-Car. Danach schaute der 28-Jährige im Presswerk vorbei. Dort wurde die Produktion für 20 Minuten gestoppt, damit alle Mitarbeiter die Gelegenheit nutzen konnten, den DTM-Star zu treffen. Nachmittags war Spengler in der Dingolfinger Innenstadt auf einer eigens errichteten Strecke mit Tunnelabschnitten, einem Kreisverkehr und kurzen Bergaufstücken unterwegs. Zahlreiche Dingolfinger kamen in den Genuss, Spengler als Beifahrer zu begleiten.

Sportlich ging es auch bei Dirk Werner zu. Der 31-Jährige tauschte in der Rennpause seinen Overall gegen ein Paar Laufschuhe. Drei Mal die Woche trainierte Werner ausgiebig seine Ausdauer. Ein Urlaub mit der Familie war nicht eingeplant. "Bei dem Wetter war ich aber mit meinem kleinen Sohn Henry das erste Mal im Freibad", berichtet Werner. Außerdem absolvierte er zahlreiche PR-Termine, darunter Redaktionsbesuche in Vorbereitung auf das nächste Rennen sowie die Vorab-Pressekonferenz in Nürnberg am Dienstag. "Und ich fiebere bei der Fußball Europameisterschaft mit der deutschen Nationalmannschaft. Ich hoffe, dass die Elf von Bundestrainer Joachim Löw den Titel holt."

Abkühlung bei sommerlichen Temperaturen suchte dagegen Joey Hand. Im von Deutschland 10.000 Kilometer entfernten Sacramento verbrachte der Kalifornier beim Schwimmen viel Freizeit mit seiner Familie. "Ich habe es genossen, endlich wieder mit meiner Frau Natalie und meinen beiden Kindern Chase und Kaylee zusammen zu sein, und ganz normale Dinge zu tun wie shoppen oder beim Mexikaner essen gehen", sagt er.

Augusto Farfus ging es genauso. Der 28-Jährige ist nur noch selten zu Besuch in seiner brasilianischen Heimat. Jetzt nutzte er die Rennpause, um zu seiner Familie nach Curitiba zu fliegen. Seine Frau Liri und Tochter Victoria hatte er seit dem Rennen in Brands Hatch am 20. Mai nicht mehr gesehen. Einen schöneren Anlass für einen Kurz-Trip in seine Geburtsstadt Curitiba hätte es für Farfus nicht geben können: Die kleine Victoria feierte ihren ersten Geburtstag gefeiert - gemeinsam mit dem Papa und dem Rest der Farfus-Familie.

Wie Farfus ist auch Andy Priaulx, sein Fahrerkollege beim BMW Team RBM, ein echter Familienmensch. Jede freie Minute verbringt er mit seiner Frau Joanne und seinen beiden Kindern Sebastian und Danniella zu Hause auf der Kanalinsel Guernsey. Vorletztes Wochenende war Priaulx mit Sohn Seb beim Kartrennen in Wales unterwegs. "Er hat sich von Startplatz 18 auf Position neun vorgekämpft und wurde dann von einem anderen Fahrer von der Bahn gedrängt", meint Priaulx. "Schade, denn im Rennen davor ist er gefahren wie ein Superstar." Zuvor hatte auch der dreimalige Tourenwagen-Weltmeister eine Woche beim Fitness-Training in Italien verbracht.