Manuel Reuter hat als aktiver Fahrer und nun als Co-Kommentator beim Fernsehen viele DTM-Rennen gesehen - das heutige wird ihm aber besonders in Erinnerung bleiben. "Das war mit Sicherheit das mit Abstand spannendste Rennen der Saison", betonte er. "Es war im Vergleich zu den letzten drei, vier Jahren wirklich sensationell. Zu dritt nebeneinander, Zweikämpfe vorne und hinten im Feld - ich glaube, das ist so, wie man sich die DTM vorstellt und es hat sich auch gezeigt, die Autos können den Kontakt abhaben. Besser geht es nicht."

Es sei kein Zufall, dass ausgerechnet das Rennen in Spielberg so viel Spannung aufbot. "Mit Sicherheit hat der Red Bull Ring daran einen großen Anteil, denn auch in der Vergangenheit hatten wir hier Mega-Rennen", erklärte er. "Das Layout lädt dazu ein, man fährt wenig Flügel, es gibt lange Geraden, um sich anzusaugen, enge Ecken...Und das Ambiente hier: jeder ist beflügelt, es gibt gute Stimmung, und das schlägt sich natürlich auch in einem Rennen nieder."

Sowohl von der Konkurrenzfähigkeit von BMW als auch der Wiedererstarkung der Audi-Truppe zeigte sich der ehemalige DTM-Pilot beeindruckt. "Ich war einer der Experten, die gesagt haben, dass BMW einen Rückstand hat. Aber wir haben gesehen, dass die Münchner sehr gut gearbeitet haben. Sie sind jetzt voll bei der Musik", stellte er fest. "Und wenn man sich die schnellsten Rennrunden anschaut: da liegen 40 Tausendstel zwischen BMW, Audi und Mercedes. Wenn man das so hätte machen wollen, dann hätte man es nicht machen können."

Audi zurück auf der Siegerstraße

Aus dem anfänglichen Zweikampf zwischen Mercedes und BMW ist im Rennen ein Dreikampf geworden. "Audi hatte in Hockenheim mit einer Pole angefangen, aber dann im Rennen doch 20 Sekunden eingeschenkt bekommen. In den ersten drei Rennen hat sich Audi definitiv schwer getan, aber man hat die richtigen Schlüsse gezogen, hat auch neue Teile hierher gebracht", analysierte Reuter. "Audi hat hier wieder eine Pole geholt und dann mit Mortara, der hier das erste Rennen seiner DTM-Karriere gewonnen hat, ist man zurück auf der Siegerstraße. Was will man mehr?"

Nicht nur in Bezug auf Audi bleiben für Reuter keine Wünsche offen. "Es geht wirklich nicht besser. Alle sind konkurrenzfähig, alle können gewinnen, und das macht auch Appetit auf das nächste Rennen auf dem Norisring, wo wir auch ein tolles Ambiente, lange Geraden und enge Spitzkehren haben. Das wird toll!"