Während Mercedes und BMW sich nach den ersten drei Rennen der neuen Saison nicht über beklagen können, hinkt Audi noch etwas hinterher. Als einziger Hersteller konnten die Ingolstädter bislang noch keinen Sieg verbuchen. Mercedes führt die Hersteller-Wertung mit 133 Punkten an, Audi-Piloten konnten hingegen nur 84 Zähler sammeln. In der Pressemitteilung zur Spielberg-Vorschau des Autoherstellers heißt es: "In Ingolstadt und Neckarsulm wird an der Weiterentwicklung des neuen Audi A5 DTM gearbeitet, dessen Bilanz nach den ersten drei Einsätzen mit einer Pole-Position und zwei dritten Plätzen noch nicht wunschgemäß ausfällt."

Da ein Großteil der Komponenten an den DTM-Autos aus Einheitsteilen besteht, stellt sich nun die Frage, was genau Audi mit der zitierten Weiterentwicklung meint. Motorsport-Magazin.com wollte es genauer wissen und hakte nach. "Wir haben nach dem Rennen in Brands Hatch eine Weile Zeit, uns den A5 DTM genauer anzusehen", teilt Audi mit. "Die meisten Teile, wie die Aerodynamik, sind homologisiert, trotzdem gibt es Möglichkeiten, die fehlenden Zehntel zu finden. Wir hatten nun Zeit, einmal etwas ganz Neues auszuprobieren beim Setup der Boliden, also der Fahrwerkshöhe sowie den verschiedenen Einstellungen. Unsere Ingenieure werfen zudem einen prüfenden Blick unter die Haube des Autos um herauszufinden, ob wirklich alles passt."

Audi hatte die Zeit vor Brands Hatch bereits zu einem Test in der Lausitz genutzt, um das Auto weiter zu evaluieren. Dort war auch Mercedes unterwegs, lediglich BMW verzichtete auf die Testfahrten mit dem Verweis, dass ein Test zu diesem Zeitpunkt keine Notwendigkeit für den Rückkehrer sei.

"Ich denke, wir haben in Brands Hatch gesehen, dass wir auf dem richtigen Weg sind mit dem, was wir uns gerade erarbeiten", sagt Audi-Motorsportchef Dr. Wolfgang Ullrich. "Ich bin zuversichtlich, dass wir in Spielberg mit einer weiter verbesserten Performance auftreten werden. Wenn wir weiterhin auch eine so starke Teamleistung zeigen können und insgesamt noch einen Tick schneller werden, sind wir dort, wo wir hinwollen."

Audi ist überzeugt, dass der A5 DTM siegfähig ist. Spielberg wäre zumindest ein passender Ort für den ersten Erfolg, schließlich gewann Martin Tomczyk dort im vergangenen Jahr sein erstes Rennen auf dem Weg zum späteren Titel. "Nach Platz drei in Brands Hatch und dem Sieg beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring haben wir eine derartige Motivation im Team, dass wir in Spielberg den ersten Audi-Sieg in diesem Jahr einholen wollen", meint Phoenix-Teamchef Ernst Moser. "Das Auto kann es. Mit dem Schwung und Elan ist alles möglich."