Schrecksekunde für David Coulthard. Das Rennen auf dem Lausitzring war für den Schotten beinahe beendet, bevor es überhaupt begonnen hatte. "In der Session vor mir gab es an meinem Startplatz einen Unfall, dabei ist Öl ausgelaufen. Es wurde dann mit Wasser weggewischt", berichtete Coulthard. "Auf meinem Startplatz hat es sich so angefühlt, als ob der Boden gewachst worden wäre." Allerdings gelang es dem Routinier von Mücke-Motorsport trotz des rutschigen Untergrundes, sich schadlos zu halten. "Ich bin tatsächlich durch die sechs ersten Kurven gekommen, ohne ein anderes Auto zu berühren, das hat mich gefreut."

Im Rennen kämpfte sich der 41-Jährige dann vom 20. Startplatz auf den zwölften Rang nach vorne, zum Sprung in die Punkte reichte es allerdings nicht mehr. Aufgrund der schlechten Platzierung in der Qualifikation sei einfach nicht mehr drin gewesen, meinte Coulthard. Immerhin konnte er im Vergleich zum verpatzten Zeitfahren Fortschritte vermelden. "Im Qualifying hat meine Vorderachse blockiert und das Auto hat übersteuert, im Rennen hatte ich nur noch mit Übersteuern zu kämpfen, damit konnte ich arbeiten", erläuterte Coulthard. "Ohne das Blockieren hatte ich Selbstvertrauen beim Bremsen, so konnte ich Rockenfeller überholen."

Auffällig war, dass es im Gegensatz zum Saisonauftakt in Hockenheim nicht zu halsbrecherischen Manövern und Unfällen kam. Dass dies auf die mahnenden Worte der Stewards zurückzuführen ist, glaubt zumindest Coulthard nicht. "Ich bin mir nicht sicher, ob denen irgendjemand zuhört", sagte er gegenüber Motorsport-Magazin.com. Um das Verhältnis zwischen Fahrern und Rennleitung sei es derzeit nicht so gut bestellt, berichtete der frühere Formel-1-Fahrer. "Die Fahrer haben den Rennkommissaren vor einem Jahr gesagt, dass sie die Startampel hier nicht sehen können, wenn sie am Ende des Feldes stehen, doch aus Kostengründen wurde nichts gemacht", sagte er. "Mein Renningenieur musste mir sagen, wann ich losfahren soll."

Für das in Bezug auf Zusammenstöße und Ausfälle ereignisarme Rennen hatte Coulthard hingegen eine andere Begründung: "Die Fahrer haben in Hockenheim gelernt, dass die Autos breiter sind als letztes Jahr", erklärte der frühere Formel-1-Fahrer. "Vor dem ersten Rennen konnte das noch keiner einschätzen."