Es hatte etwas von Slapstick. In Runde 23, so schien es, verpasste Augusto Farfus die Einfahrt zur Box und fuhr an den wartenden BMW-Mechanikern vorbei. Anstatt den geplanten Reifenwechsel durchzuführen, musste der Brasilianer seine abgewetzten Walzen noch eine weitere Runde auf dem Hockenheimring spazieren fahren. Und es kam noch schlimmer: Nach seiner nächsten Stippvisite in der Boxengasse bekam er wegen Überschreitung des Tempolimits eine Durchfahrtsstrafe aufgebrummt.

An einen Punkterang war nach dem verunglückten Pitstop natürlich nicht mehr zu denken. Mehr als der 15. Rang war für den BMW-Fahrer bei seinem DTM-Debüt nicht drin. Farfus bestritt allerdings, dass es sich beim verpassten Reifenwechsel um sein Verschulden handelte. Nach dem Rennen betrieb der 28-Jährige bei Motorsport-Magazin.com Aufklärung in eigener Sache. "Die Mechaniker waren nicht bereit", berichtete Farfus. "Alle denken, ich hätte die Einfahrt verpasst, aber das stimmt nicht. Es gab ein Kommunikationsproblem."

Ansonsten sei er mit seinem Rennen sehr zufrieden gewesen. "Bis zu diesem Zeitpunkt war ich sehr gut unterwegs", meinte der DTM-Neueinsteiger. "Die Pace war da. Ich hätte problemlos unter die ersten sieben, acht fahren können. Aber nach den Problemen war das natürlich nicht mehr möglich." Auch der Start habe ihm keinerlei Schwierigkeiten bereitet. "Ich muss mir das noch einmal anschauen, aber ich glaube, der Start ist mir ganz gut gelungen", sagte er.

Das Fazit des BMW-Piloten fiel nach seinem ersten Rennwochenende auf jeden Fall positiv aus. "Ich hatte am Freitag und am Samstag viele Probleme", berichtete Farfus. "Im Qualifying hatte ich einen technischen Defekt, deshalb konnte ich meine Leistung nicht abrufen. Aber dann wurde es besser." Aus diesem Grund fühle er sich auch für das Rennen auf dem Lausitzring gerüstet, sagte Farfus. Auf die Frage, welches Ziel er sich für den Lauf am kommenden Wochenende gesetzt habe, antwortete er: "Big Points!"