Im ersten Lauf der neuen DTM-Saison musste Neuling BMW noch Lehrgeld zahlen. Nach dem überraschend starken Qualifying, in dem sich gleich vier Fahrer unter den ersten Zehn platziert hatten, gab es im Rennen den ersten kleinen Rückschlag. Mit Andy Priaulx schaffte nur ein Fahrer den Sprung auf die begehrten Punkteränge. Die stark eingeschätzten Bruno Spengler und Dirk Werner fielen hingegen in Runde drei einer Kollision mit Mercedes-Pilot Ralf Schumacher zum Opfer. Für Titelverteidiger Martin Tomczyk kam das Aus in der neunten Runde, nachdem er im Getümmel von der Strecke gedrängt worden war.

Und damit nicht genug: Joey Hand wurde von Edoardo Mortara umgedreht und war danach im Kampf um einen Punkterang chancenlos. Augusto Farfus verpasste beim Reifenwechsel die Einfahrt zur wartenden Boxencrew und kassierte zu allem Überfluss auch noch eine Durchfahrtsstrafe wegen überhöhter Geschwindigkeit in der Boxengasse. Doch Motorsportchef Jens Marquardt zog nach der nicht ganz geglückten Feuertaufe auf dem Hockenheimring ein positives Fazit.

"Ich bin mit unserem DTM-Comeback insgesamt sehr zufrieden. Niemand wusste genau, wie das Kräfteverhältnis zum Start der neuen DTM-Ära aussehen würde", sagte Marquardt. "Das unerwartet starke Qualifying am Samstag und der gute sechste Platz von einem glänzend aufgelegten Andy am Sonntag im Rennen sind eine tolle Bestätigung für die harte Arbeit unserer gesamten Mannschaft. Ein großes Kompliment und Dankeschön an alle BMW Teams und die Mannschaft von BMW Motorsport."

Wichtig sei es nun, zu beweisen, dass BMW auch auf den anderen Strecken konkurrenzfähig ist, meinte der 44-Jährige. "Wir müssen abwarten, wo wir auf den weiteren Kursen im Kalender stehen." Dass die Auseinandersetzung mit den Platzhirschen Mercedes und Audi kein Zuckerschlecken wird, davon konnten sich die Verantwortlichen von BMW bereits auf dem Hockenheimring überzeugen. Entmutigen lässt sich Marquardt davon allerdings nicht. "Unsere Mitbewerber haben einen jahrelangen Erfahrungsvorsprung. Den wollen wir so schnell wie möglich wettmachen", stellte er klar.