Die Motoren der DTM heulen nach der langen Winterpause in Hockenheim nun endlich wieder auf und Meister Martin Tomczyk freut sich besonders darauf, mit seiner Nummer eins auf dem Auto zu fahren. Allerdings sieht er sich nicht in der starken Position wie noch im letzten Jahr, da sein Team BMW nicht auf den gleichen Erfahrungsschatz wie die Konkurrenz von Audi und Mercedes zurückgreifen kann.

"Wir werden auf jeden Fall Zeit brauchen, um den Erfahrungsrückstand aufzuholen", sagte Tomczyk gegenüber Motorsport-Magazin.com. Vor allem die generellen Arbeitsabläufe, Strategie-Entscheidungen oder wie genau die Reifen vorbereitet werden müssten, seien Vorgänge, die erst im Laufe der Saison erlernt werden müssten. "Das kann das Team zwar vorher alles durchspielen, aber in der Praxis sieht es dann doch ganz anders aus."

Basis-Setup gefunden

BMW war heute damit beschäftigt, ein Basis-Setup für das Rennen zu finden, weshalb Tomczyk auch einen Longrun fuhr. "Wir konnten das Testprogramm durchfahren, alles hat funktioniert und ich bin ganz zufrieden", so der Rosenheimer, der aber noch nicht prognostizieren wollte, wie die Zeiten zu bewerten sind. "Um zu sehen, wo wir sowohl zeitmäßig als auch in Bezug auf die Performance stehen, müssen wir bis morgen warten." Am Samstagvormittag gilt dann bei BMW die volle Konzentration der Qualifying-Vorbereitung.

Martin Tomczyk hofft auf seinen Erfahrungsvorsprung, Foto: BMW
Martin Tomczyk hofft auf seinen Erfahrungsvorsprung, Foto: BMW

Auf wen er sich in seinem eigenen Team konzentrieren muss, ist dem 30-Jährigen aber bewusst: "Das ist ganz klar Bruno, der wird sicherlich einer der stärksten im Team sein. Das hat er schon in den letzten Jahren bewiesen", bezog er sich auf seinen ehemaligen Konkurrenten Bruno Spengler. Das bedeutet aber nicht, dass Tomczyk mit einem Zweikampf bei BMW rechnet, da er auch den Neuankömmlingen in der DTM Grundschnelligkeit und Speed bescheinigte. "Aber vielleicht kann ich ja noch etwas von meinem Erfahrungsvorsprung oben drauflegen", hoffte der Bayer.

In Bezug auf das neue Auto kann ihm seine Erfahrung nicht so viel helfen wie noch in den letzten Jahren. Eine der offensichtlichsten Änderungen ist dabei die neue Schaltwippe am Lenkrad, die Tomczyk aber kaum Probleme bereitete. "Die Umstellung lief glatt. Es ist sogar recht einfach, da ich jetzt nicht mehr die Hand von Lenkrad nehmen muss", lachte der DTM-Meister von 2011.