Mit Joey Hand hat sich BMW einen echten Exot geangelt. Im internationalen Rennsport ist der 33-Jährige durch seine Erfolge in der ALMS und in Daytona längst bekannt, einen US-Amerikaner hat es in der DTM-Geschichte aber noch nicht gegeben. Heute schaffte es Hand auf den 15. Platz und war nur einen Wimpernschlag langsamer als sein erfahrener Teamkollege und Champion Martin Tomczyk.

"Ich persönlich denke, dass das ein richtig toller Tag war. Immerhin ist BMW nach 20 Jahren wieder zurück und die Tatsache, dass ich das Auto fahren darf, ich wirklich aufregend", so Hand gegenüber Motorsport-Magazin.com. "Ich bin sehr stolz hier zu sein, auch wenn ich noch jede Menge lernen muss. Der Start, die Boxenstopps, selbst die etwas anderen Safety-Car-Phasen sind neu für mich."

Gute Verbindung zu Teamkollege Tomczyk

Ein großes Kompliment mach der DTM-Rookie seinem Team und vor allem seinem Partner Tomczyk. "Er gibt mir wirklich sehr viele Infos. Er sagt mir auch, wenn ich etwas falsch machen. Das finde ich sehr wichtig, denn oft weiß ich nicht, ob etwas richtig oder falsch ist. Ich will mich verbessern - und das ist der richtige Weg."

Eine ganz besondere Beziehung pflegt Hand zu einen Ingenieuren, denn das Fahrverhalten seines Autos beschreibt er oft auf eine ganz besondere Art und Weise - da kann im Funkverkehr schon mal vom Cha-Cha-Cha die Rede sei. "Ich will den Ingenieuren ein Bild vermitteln, schließlich sitze ich im Auto und wenn ich Sachen gut erkläre, ist es einfacher für sie."

Mit Martin Tomczyk versteht sich Joey Hand blendend., Foto: BMW
Mit Martin Tomczyk versteht sich Joey Hand blendend., Foto: BMW

Der BMW-Pilot sieht sich sogar als Künstler, der ein Bild des Autos malen muss. "Ich will einfach so viele Details wie möglich übermitteln und dabei sage und beschreibe ich manche Dinge vielleicht etwas anders. Es ist aber absolut wichtig ein Bild zu malen und ihnen zu zeigen, wie sich das Auto anfühlt - denn nur dann können sie es verbessern. Und um dieses Bild zu malen, würde ich auch über Nacht im Fahrerlager bleiben. Das ist einfach mein Weg."

Wohin dieser Weg am Rennsonntag führt, kann Hand noch nicht abschätzen. Ein bestimmtes Resultat spielt für ihn ohnehin eine untergeordnete Rolle. "Ich will das Rennen einfach beenden und keine Fehler machen. Das wäre schon ein Erfolg. Wenn jemand vor mir ist und ich eine Chance sehe, werde ich auch attackieren, will dabei aber keinen Unfall riskieren. Das ist der Weg zum Erfolg."