Für Martin Tomczyk war das Qualifying in Oschersleben bereits nach der ersten Session beendet. Der momentane Tabellenführer der DTM war über Startplatz 14 natürlich wenig begeistert. "Ganz klar, in der jetzigen Situation ist das sehr bescheiden, wenn man um die Meisterschaft fährt", erklärte der Rosenheimer im Interview mit Motorsport-Magazin.com.

Martin Tomczyk konnte seinen Kollegen nur noch von der Boxenmauer zusehen, Foto: Audi
Martin Tomczyk konnte seinen Kollegen nur noch von der Boxenmauer zusehen, Foto: Audi

Doch der Audi-Pilot erkannte schnell, dass es nichts bringt, Trübsal zu blasen. "Aber es hilft jetzt nichts, wir müssen einfach schauen, dass es morgen besser wird", versuchte Tomczyk nach vorne zu blicken. Grund für die Probleme war eine Setup-Änderung, die zwischen freiem Training und Qualifying vorgenommen wurde. Damit sei man über das Ziel hinausgeschossen, so der Bayer. "Wir konnten einfach nicht das bewirken, was wir wollten. Das hat uns die Zeit gekostet."

Erfahrungswerte nicht hilfreich

Nach vier Jahren Erfahrungswerten, wurde bei Audi zuerst das Setup gewählt, das man noch aus den letzten Jahren kannte, doch das war nicht zielführend. "Wir sind mit dem richtigen Setup gestartet, denn wir hatten ja die Referenzwerte. Aber auch die Strecken ändern sich. Zudem haben wir neue Reifen. Wir haben dann im freien Training gemerkt, dass es noch nicht ganz passt, denn wir haben Zeit eingebüßt. Dann beginnst du zu verändern, um das Auto besser zu machen. Da helfen auch keine Erfahrungswerte, denn das muss immer auf die aktuelle Situation bezogen werden", erklärte Tomczyk das Problem.

Nach Tomczyks schlechtester Startposition des Jahres 2011, ähnliche Probleme hatte er nur am Norisring mit Platz elf, wünscht sich der Bayer die gleichen Verhältnisse wie in Nürnberg. "Ich hoffe, dass es morgen regnet, denn das ist die beste Chance, noch in die Punkteränge vorzudringen. Sollte es trocken bleiben, müssen wir versuchen, über die Strategie nach vorne zu kommen", so der Audi-Pilot, der sich noch nicht auf eine Strategie festlegen wollte. "Das kann man jetzt noch nicht sagen. Wir müssen einfach mal sehen, wie die Pace morgen ist und dementsprechend Gas geben."

Van der Zande verteilt keine Geschenke

Auf Schützenhilfe seiner Audi-Kollegen kann Tomczyk zu Anfang auch nicht hoffen, denn sowohl vor, als auch neben ihm, steht ein Mercedes. Einer davon ist Renger van der Zande, der sich deshalb nicht anders verhalten will. "Er ist für mich ein Fahrer wie jeder andere und ich bekomme keine Nachricht von Mercedes, denn wie Norbert Haug immer sagt, wir spielen fair", erklärte der Niederländer in Bezug auf Tomczyk. "Wenn er schneller ist, kommt er vorbei. Aber ich mache es ihm nicht schwerer und nicht leichter. Ich verteile keine Geschenke und es ist mir egal, ob mein Gegner David Coulthard oder Martin Tomczyk heißt.

Ähnlich wie der Audi-Pilot, war aber auch van der Zande mit seinem Ergebnis nicht zufrieden. "Für mich war das ganze Qualifying komisch, denn in Q1 war ich Vierter, was richtig, richtig gut war und im zweiten Abschnitt ist dann mein Splitter kaputt gegangen", erklärte der Mercedes-Pilot, der sich nicht besonders freute, Tomczyk hinter sich zu haben.