Das Qualiying zum achten Saisonlauf der DTM 2011 in Oschersleben verlief für Mercedes durchwachsen. Bruno Spengler ist mit Startplatz zwei bester Mercedes-Pilot. Er machte es im letzten Abschnitt zur Qualifikation noch einmal richtig spannend und beendete seine Runde eine Tausendstelsekunde hinter Pole-Mann Miguel Molina. Die Markenkollegen Gary Paffett und Renger van der Zande hatten mit Problemen zu kämpfen, während man bei Christian Vietoris die drohende Strafversetzung aus dem letzten Rennen schon mit in die Rennstrategie einkalkuliert.

Im Meisterschaftskampf liegt der Kanadier Bruno Spengler zwar einen Punkt zurück, doch im Vergleich mit Audi Konkurrent Martin Tomczyk (Startplatz 14) hat er sich für das morgige Rennen bereits einen Vorteil herausfahren können. Der Kanadier war generell sehr zufrieden und jubelte: "Was für ein spannendes Qualifying! Obwohl ich die Pole Position hier in Oschersleben um eine Tausendstelsekunde verpasst habe, bin ich sehr glücklich - die Qualifikation hat mir heute sehr viel Spaß gemacht."

Eine mögliche Pole verschenkte er kurz vor der Ziellinie: "Ich habe in der vorletzten Kurve einen kleinen Fehler gemacht, das hat mich wahrscheinlich die Pole gekostet", so Spengler, der trotzdem zufrieden ist. "Ich starte auf der Innenseite, was in Oschersleben kein Nachteil sein muss. Morgen will ich einen guten Start erwischen und dann sehen wir, wie sich das Rennen entwickelt."

Pechvogel Paffett

Freud und Leid liegen im Motorsport nicht weit auseinander. Nicht nur Spengler hatte kurzfristig mit Elektronik-Problemen zu kämpfen. Schlimmer erwischte es Gary Paffett, der nicht einmal eine gezeitete Runde verbuchen konnte. "Das Qualifying verlief für mich sehr enttäuschend. Schon bei der ersten Ausfahrt klang das Auto nicht normal", verriet Paffett. "Leider lassen sich solche Probleme nicht auf die Schnelle während der Session beheben. Jetzt hoffe ich auf das Rennen, denn ich möchte in dieser Saison noch gute Ergebnisse erzielen - vielleicht können wir uns hier mit einer guten Strategie noch etwas verbessern", sagte er.

Ralf Schumacher startet aus den Top-10, Foto: DTM
Ralf Schumacher startet aus den Top-10, Foto: DTM

Ähnlich erging es Renger van der Zande, der sein sogar Auto beschädigte: "Im ersten Qualifyingabschnitt lag ich mit meiner Zeit noch auf Platz vier. Im zweiten Segment habe ich die Front meines Autos beschädigt, wodurch keine bessere Rundenzeit möglich war. Nun werde ich versuchen, im Rennen anzugreifen und vielleicht mit einem guten Start weiter nach vorne zu kommen."

Hart traf es auch Mercedes Rookie Christian Vietoris, der in Brands Hatch unter Gelb überholte und somit fünf Startplätze einbüßt. "Wir wussten, dass uns aus dem letzten Rennen eine Strafversetzung droht und haben unsere Strategie dahin gehend ausgelegt. Wir sparten für das Rennen Reifen und haben nun mehr frische Sätze zur Verfügung als unsere Konkurrenten. Morgen greifen wir an - vielleicht schaffe ich es bis in die Top-10", sagte er.

Mercedes-Benz Motorsportchef Norbert Haug gibt sich dennoch optimistisch: "Eine Tausendstelsekunde entspricht auf dieser Strecke 5,6 Zentimetern - auf 3,696 km. Enger kann es nicht zugehen", so Haug. "Aber von seinem zweiten Startplatz aus hat Bruno morgen alle Chancen."