Augusto, Sie sind erst 27 Jahre alt und für BMW schon in vielen verschiedenen Rennserien angetreten. In der DTM betreten Sie ab 2012 wieder Neuland…
Augusto Farfus: "Ja, und darauf freue ich mich sehr. Dank BMW hatte ich die Chance, immer wieder neue Herausforderungen anzunehmen und zu meistern. Erst sind wir gemeinsam erfolgreich in der Tourenwagen-WM gefahren. Dann habe ich die Langstrecke kennen und lieben gelernt. Das Highlight in dieser Hinsicht ist ganz sicher der Sieg beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring 2010. Nun geht es in die DTM. Und ich sehe keinen Grund, warum wir nicht auch in dieser Serie erfolgreich sein sollten."

Fällt es Ihnen leicht, sich auf ein neues Fahrzeug einzustellen?
Augusto Farfus: "Ich glaube, dass die wenigsten Rennfahrer damit ein Problem haben. Anfang des Jahres bin ich mit einem BMW Z4 GT3 bei den 24 Stunden von Dubai gefahren – und wir haben gewonnen. Einige Wochen später haben wir dann beim 12- Stunden-Rennen von Sebring mit dem BMW M3 GT Rang zwei in der GT-Klasse errungen. Es dauert nicht lange, bis man sich umgewöhnt hat. Beim BMW M3 DTM dürfte es etwas länger dauern, da die Aerodynamik in Kombination mit der hohen Leistung für ein besonderes Fahrverhalten sorgen wird. Aber dafür haben wir ja die Testfahrten, um bis zum Saisonstart perfekt vorbereitet zu sein."

Sie werden in der DTM viel auf deutschen Rennstrecken unterwegs sein. Mögen Sie Deutschland?
Augusto Farfus: "Ja, sehr. Wer glaubt, dass man sich als Brasilianer in diesem Land schwer tut, weil vielleicht das Wetter nicht so schön oder die Sprache eine andere ist, der irrt sich. Ich mag die Menschen und komme hier sehr gut zurecht. Mein Deutsch wird auch immer besser. Abgesehen davon sind die Strecken, auf denen die DTM antritt, erstklassig. In meiner Heimat Brasilien kennt jeder den Hockenheimring oder den Nürburgring. Natürlich finde ich es auch positiv, dass sich die DTM noch internationaler aufstellen will. Die Rennen im Ausland werden sicher großartig. In jedem Fall fühle ich mich, wann immer ich in Deutschland bin, pudelwohl."

Wie schätzen Sie das Fahrerfeld in der DTM ein?
Augusto Farfus: "Die Mischung in der DTM passt. Junge Fahrer haben genauso eine Chance wie erfahrene Piloten, die schon mal den Titel gewonnen haben. Jedes Jahr werden die Karten neu gemischt, es zählt allein die Performance. Dass ehemalige Formel-1- Piloten wie Ralf Schumacher oder David Coulthard dabei sind, ist natürlich für die Zuschauer eine tolle Sache. Ich bin gespannt, wie das Kräfteverhältnis 2012 aussehen wird und bin sicher, dass wir einen starken BMW Fahrerkader sehen werden."

Was erwarten Sie vom neuen BMW M3 DTM?
Augusto Farfus: "Es ist wie immer im Motorsport: Wie gut ein Auto wirklich ist, können nur die ersten Rennen zeigen. Dass BMW Motorsport das Zeug dazu hat, ein konkurrenzfähiges Auto zu bauen, steht außer Frage. Aber es wird auch Rückschläge geben. Deshalb ist es für uns 2012 zunächst einmal wichtig, so große Fortschritte wie möglich zu machen und uns gut an den Rhythmus der DTM zu gewöhnen. Es sollte mich nicht wundern, wenn dann auch schon einige gute Ergebnisse dabei herauskommen."