Auf dem Norisring hat Mercedes alle Trümpfe in der Hand. Auf dem 2,3 Kilometer langen Stadtkurs in Nürnberg fuhren drei Piloten aus Stuttgart auf die ersten drei Plätze: Bruno Spengler vor Gary Paffett und Jamie Green. Audi wurde zunächst vom Regen überraschte, bevor Mattias Ekström mit einem Fahrfehler eine Überraschung verpasste.

Die erste kleine Überraschung gab es bereits im ersten Teil der Qualifikation: Mike Rockenfeller schied bei seinem Comeback direkt aus. Nach dem heftigen Unfall in Le Mans steht dem Zandvoort-Sieger von Startplatz 17 ein schwieriges Rennen bevor. "Das ganze Wochenende war bescheiden, kam überhaupt nicht klar und habe beim Herausbeschnleunigen nicht den nötigen Grip gefunden. Mit der DTM war ich hier noch nie wirklich gut. Ich hoffe auf Regen, sonst kann man das Wochenende gleich abhaken", berichtete der Audi-Pilot.

Eine noch größere Überraschung folgte in der zweiten Runde. Ausgerechnet Tabellenführer Martin Tomczyk verpasste als zehnter den Sprung in die nächste Runde, obwohl es am Einsatz nicht mangelte: Auf seiner vorletzten fliegenden Runde streifte der Jahreswagen-Fahrer seinen Außenspiegel in der Dutzendteichkehre ab. Als Zehnter hatte Tomczyk nur 0,172 Sekunden Rückstand auf die Spitze. Die ersten sieben Fahrer lagen sogar innerhalb von sieben Hundertsteln, enger geht es kaum.

"Es kann nicht immer perfekt laufen. Ich hatte ein paar Probleme mit den Reifen, gerade im Qualifying den richtigen Grip zu finden", so Tomczyk, der am Sonntag von Startplatz zehn angreifen will. "Das ist nicht der Untergang." Besser machte es der Tabellenzweite Bruno Spengler: Mit der drittschnellsten Zeit qualifizierte er sich eine Runde später für das Pole-Finale.

Ekström durchbricht HWA-Quartett

Im dritten Abschnitt des Zeittrainings sorgte einsetzender Regen für zusätzliche Spannung. Das HWA-Quartett Green, Spengler, Paffett und Ralf Schumacher belegte die ersten vier Plätze, als es immer stärker anfing zu tröpfeln. Ekström schaffte es mit einer Last-Minute-Runde trotzdem noch nach vorne, während Maro Engel, Timo Scheider und Edoardo Mortara Opfer des Wetters wurden. "Es regnet einfach. Die Bedingungen kann man sich nicht wünschen", klagte der zweifache Champion.

Im Einzelzeitfahren um die Pole-Position legte Paffett vor, der Brite wurde aber direkt von seinem Teamkollegen Spengler unterboten, der in 48.222 rund zwei Zehntelsekunden schneller war. Keine Chance hatte Green, der sich in der ersten Kurve leicht verbremste und hinter Spengler und Paffett landete. Einen noch dickeren Verbremser in der Grundigkehre leistete sich Ekström, der folglich nur auf der vierten Position landete.