Spätestens seit Martin Tomczyks Doppelsiegen in Spielberg und der Lausitz ist bekannt, dass die Jahreswagen in dieser Saison ein Wörtchen um den Titel mitsprechen werden. Zwar tendieren die alten Modelle traditionell dazu, zur Mitte der Saison hin in Sachen Performance etwas abzubauen, doch der Trend geht diesmal möglicherweise in die andere Richtung. "Man wollte die Jahreswagen konkurrenzfähiger machen - es hat geklappt", erklärte Timo Scheider am Rande des fünften Saisonlaufes in Nürnberg.

Von der fahrerischen Klasse der Vorjahresautos einmal abgesehen, spielt laut Scheider vor allem ein Punkt eine tragende Rolle in der Stärke der alten Boliden. "Die 25kg Gewichtsersparnis fallen mehr ins Gewicht als je zuvor", glaubte der Audi-Pilot. "Diesen Gewichtsvorteil kann man nicht wegdiskutieren." Laut Kalkulationen würde der Unterschied zwischen den neuen und alten Modellen am Norisring acht Hundertstelsekunden betragen.

Es wird wieder eng

"Es wird wieder eng, aber genau das wollen die Zuschauer ja sehen", so Scheider. Das Layout des Stadtkurses würde zwar den Anschein von Langeweile erwecken, doch dies sei überhaupt nicht der Fall. "Das sind 82 Runden. Irgendwann bekommst du extreme Temperaturen", so der zweimalige Champion. "Das Bremspedal wird weich, Bremsscheiben können sogar explodieren."

Das fahrerische Element sei ein wichtiger Bestandteil dieses Wochenendes, meinte Scheider. Auf dem 2,3 Kilometer kurzen Kurs dürfe man sich keine Fahrfehler erlauben. "Wenn dann noch die Boxenstopps reibungslos funktionieren, könnten wir es schaffen, die Mercedes-Dominanz auf dieser Strecke zu beenden", hoffte Scheider. In den vergangenen acht Jahren hatte immer ein Mercedes-Pilot in Franken triumphiert, zuletzt drei Mal in Folge Jamie Green.