Susie Stoddart kommt mit zwei Punkten im Gepäck nach Nürnberg. In ihrer fünften DTM-Saison hat es die Schottin endlich geschafft. Auf dem Eurospeedway holte sie als Siebte zwei Punkte. Erst als sie über die Ziellinie fuhr, hat Stoddart tatsächlich an die Punkte geglaubt. "Ich habe bis zum Schluss nicht an die Punkte gedacht, denn in einem DTM-Rennen kann soviel passieren. Ich habe mir nur gedacht, dass ich an Tomczyk dran bleiben muss. Ich wusste, dass wenn ich ihn aus den Augen verliere, dann kommt Scheider hinter mir und wenn er mich sieht, dann hat er ein Ziel", erzählte Stoddart.

Über das Teamradio wurde ihr während dem Rennen mitgeteilt, wo sich Scheider befand. "Ich konnte ihn nicht sehen, aber man hat mir gesagt: 'Er ist da, er macht Druck!' Die Ingenieure haben mir eine Zeit vorgegeben und ich habe nur versucht, diese Zeit jede Runde zu schaffen. In den letzten zehn Runden habe ich mir gedacht, dass das Rennen bald zu Ende ist und ich vielleicht meine ersten Punkte hole. Das war ein sehr schönes Gefühl", verriet die Mercedes-Pilotin.

Nach der Zieleinfahrt war die Erleichterung groß. "Wir waren immer nah dran, 9., 10, 11. Platz und endlich haben wir es geschafft. Mein ganzes Team war so happy. In der Auslaufrunde wollte ich Donuts machen, aber meine Ingenieure meinten, ich solle Sprit sparen. Und alle anderen meinten danach zu mir: 'Kannst du keinen Donut machen? Und ich: Ja, aber ich durfte nicht!'", verriet Stoddart gegenüber Motorsport-Magazin.com.

Einfach das Beste geben

Dabei wollte Stoddart als sie 2010 in die neue DTM-Saison ging, nicht mehr von Punkten sprechen. "Ich habe nur mehr gesagt, dass ich mein Bestes geben werde und versuchen werde, konstant zu sein. Danach sind die ersten Punkte gekommen. Aber ich werde jetzt nicht gleich sagen, dass ich noch mehr Punkte haben will. Ich habe meine ersten beiden Punkte geholt und bin überglücklich", so die Schottin.

Jetzt wolle sie einfach so weitermachen. "D.h. ich muss mein Bestes geben, das Beste aus meinem Auto herausholen und mein Team muss das Beste geben", sagte Stoddart. "Wenn das Punkte bringt, ist es super. Wenn es nur den zehnten Platz bringt, dann ist es eben nur der zehnte Platz. Aber ich werde nicht anfangen abzuheben und zu sagen: 'Ich will noch mehr Punkte!' Hoffentlich kommen noch mehr Punkte, aber es wird nicht einfach", fuhr sie fort.

Dennoch ist die Jahreswagenfahrerin für den Norisring zuversichtlich. "Es ist im Moment eine schöne Zeit in meinem Leben. Die ersten Punkte sind endlich gekommen und jetzt freue ich mich auf dieses Wochenende. Ich denke wir haben eine gute Chance. Der Norisring ist etwas Besonderes. Man braucht auch etwas Glück in der ersten Runde und dass das Auto das ganze Rennen durchhält", erklärte die Schottin.

Allerdings wisse sie, was zu tun ist. "Ich würde gern hier wieder auf Platz sieben fahren, aber es ist ein langer, langer Weg. Man muss auf dieser Strecke viel denken und kann nicht nur schnell Fahren. Es wird sehr heiß werden dieses Wochenende und die Strategie wird ebenfalls eine große Rolle spielen. Mal sehen, was passiert", erzählte Stoddart. Die Strecke an sich findet die Mercedes-Pilotin super.

"Die Strecke sieht einfach aus, aber sie ist sehr kompliziert. Mein Ingenieur meinte, dass es nicht so wellig aussieht, aber ich weiß, dass wenn ich im Auto sitze, dass ich die Bodenwellen spüren werde. Auch die Bremspunkte sind hier sehr schwierig. Je nachdem, ob die Reifen alt oder neu sind, verändern sich die Bremspunkte", verriet Stoddart.