Der Heißblütige

Nach dem Titelgewinn in der französischen Formel-3-Meisterschaft 1987 sowie einem Engagement in der Formel 3000, das er 1989 ebenfalls mit dem Titelgewinn krönte, gelang Jean Alesi im Jahr seines Formel-3000-Titels der Sprung in die Formel 1, wo er im Tyrell bei seinem ersten Rennen in Form eines vierten Platzes für Furore sorgte.

So etablierte sich der Franzose sizilianischer Abstammung rasch in der Formel 1 und wechselte bereits 1991 zu Ferrari, nachdem er ein Angebot von Williams abgelehnt hatte. Dies erwies sich als Fehler: Zwar waren die Fahrkünste des Franzosen allgemein anerkannt, doch reichte es im wenig konkurrenzfähigen Ferrari-Boliden bei weitem nicht, um im Kampf um die Vergabe der Meisterschaftskrone mitzureden. Meisterschaftsränge zwischen fünf und sieben sowie der zweite Platz als bestes Rennergebnis waren die Folge.

Erst 1995 folgte nach etlichen zweiten und dritten Plätzen beim Grand Prix von Kanada der erlösende erste, jedoch auch einzige Formel-1-Sieg Alesis. Zum Ende der Saison wurde den eher enttäuschenden Jahren bei Ferrari ein Ende gesetzt, als Alesi mit Michael Schumacher das Cockpit tauschte und zum amtierenden Meister Benetton wechselte. Doch auch hier bestätigten sich die Meisterschaftshoffnungen Alesis nicht; es blieb beim Verbleib im vorderen Mittelfeld sowie immerhin zwei vierten Meisterschaftsrängen.

Der Wechsel zum Team Sauber brachte 1998 vereinzelte Achtungserfolge, bevor 1999 der Abstieg ins hintere Mittelfeld folgte. Jener wurde durch den 2000 erfolgten Wechsel zum Team Prost noch beschleunigt, woraus die erste punktelose Saison Alesis resultierte. 2001 errang bei Prost und Jordan, wo er Heinz-Harald Frentzen ersetzte, seine letzten Formel-1-Punkte.

Nach Jean Alesis Wechsel zu AMG-Mercedes in die DTM 2002 stellten sich wieder Erfolge ein: Ein dritter Platz beim Debütrennen sowie der erste Sieg im vierten Rennen sorgten für einen viel versprechenden Einstieg, bevor Alesi aus der Saison 2003 zweimal als Rennsieger hervorging und erneut Meisterschaftsrang fünf einnahm. Vom angepeilten Meistertitel entfernte sich Alesi jedoch 2004 zusehends; so fehlte es nicht nur an der nötigen Portion Glück, sondern auch an der fahrerischen Konstanz. Letztere war dem Sieg beim Einstandsrennen in Hockenheim zum Trotz auch 2005 nur bedingt zu erkennen.

So muss sich Jean Alesi für 2006 mit dem "Rückschritt" in eine einjährige Mercedes C-Klasse des Persson-Teams anfreunden.