Am Montag jährt sich der Todestag von Jason Dupasquier zum ersten Mal. Vor einem Jahr, am 30. Mai 2021, verlor er in Folge eines verhängnisvollen Qualifying-Sturzes sein Leben. Die MotoGP erinnert in Mugello an den talentierten Schweizer, der nur 19 Jahre alt wurde.

Schon am Donnerstag hatte sich das PrüstelGP-Team, Dupasquiers ehemaliger Rennstall, auf den Weg zur Unfallstelle gemacht, um dort eine Kerze und Blumen abzulegen. Begleitet wurden sie dabei von ehemaligen Teamkollegen und Freunden von Dupasquier, etwa von Filip Salac oder Barry Baltus.

"Hey Jason", schrieb PrüstelGP beim Kurznachrichtendienst Twitter. "Wir vermissen Dich alle so sehr. Wir hoffen, dass Du im Rennfahrer-Himmel über uns wachst."

Auch Fabio Quartararo erinnerte am Sonntag an den sympathischen Schweizer. Der amtierende MotoGP-Weltmeister absolvierte die Ehrenrunde nach dem Italien-GP, den er auf Platz zwei beendet hatte, mir einer schwarzen Flagge, die die Aufschrift "Ja50n, always in our hearts" trug.

"Das ist jetzt ein Jahr her, dass er gestorben ist", sagt Quartararo nach Rennende im Parc Ferme. "In diesem Rennen wollten wir nochmal an ihn und seine Familie erinnern. Letztes Jahr war es echt schwer und wir senden ganz viele Grüße an seine Familie", fährt er fort. "Es ist immer noch schwer."

Fabio Quartararo erinnerte mit einer Flagge an Jason Dupasquier, Foto: Yamaha
Fabio Quartararo erinnerte mit einer Flagge an Jason Dupasquier, Foto: Yamaha

Jason Dupasquier: Erst am Anfang einer hoffnungsvollen Karriere

Dupasquier wurde am 7. September in Bulle im Schweizer Kanton Freiburg geboren und entschied sich früh - genau wie sein Vater Philippe [Ex-Motocross-Fahrer, Anm.] - für eine Karriere im Motorrad-Rennsport. Nach Platz 21 in der FIM-CEV-Serie und Rang acht im Red Bull Rookies Cup 2019 startete er 2020 erstmals in der Motorrad-Weltmeisterschaft.

Es folgte ein schwieriges erstes und punktloses Jahr in der Moto3 beim PrüstelGP-Team, ein 17. Platz beim Großen Preis von Frankreich in Le Mans blieb sein bestes Resultat. Dennoch bekam er 2021 erneut das Vertrauen des deutschen Rennstalls und zahlte auf Anhieb mit guten Leistungen zurück. Bereits beim Saisonauftakt in Katar fuhr Dupasquier als Zehnter in die Punkte, vier weitere Rennen in den Top-13 folgten. In Jerez gelang ihm mit Platz sieben seine beste Platzierung in der Weltmeisterschaft.

Diesen Aufwärtstrend bestätigte Dupasquier auch in Mugello, er war auf dem besten Weg sich im vorderen Fahrerfeld der Moto3 zu etablieren. Nach den Trainings qualifizierte er sich als Fünftschnellster direkt für Q2, wo sich am Nachmittag des 29. Mai 2021 eben jener verhängnisvolle Unfall ereignete. Dupasquier stürzte am Ausgang von T10 und wurde vom nachfolgenden Ayumu Sasaki getroffen. Er erlitt ein Polytrauma und verlor einen Tag später im Careggi-Krankenhaus von Florenz sein Leben.

Ein Jahr ist seither vergangen. Jason Dupasquier ist nicht mehr hier, aber die Erinnerungen an den sympathischen, lebensfrohen Schweizer bleiben.