Während in anderen Märkten außerhalb Europas der Passat keine Rolle mehr spielen wird, präsentieren die Wolfsburger jetzt das Nachfolgermodell, welches ausschließlich für Europa gedacht ist. Hierzulande ist das große Fahrzeug, neben dem Golf und dem Tiguan, nach wie vor ein wichtiger Teil der Modellpallette von Volkswagen, wenn auch der Neue nur mehr als Kombi zu den Händlern kommen wird. Die Limousine wurde aufgrund der geringen Verkaufszahlen der letzten Jahre ersatzlos gestrichen.

Das Fünf-Meter-Schiff

Bei der Optik für den neuen Passat bediente sich der Hersteller hier und da bei den Design-Ansätzen der vollelektrischen ID.-Modelle. Dies merkt man vor allem an den nun rundlicheren LED-Matrix-Scheinwerfern sowie der Verbindungsstrebe zwischen den Leuchten. Unterhalb dieser sitzt jetzt der eigentliche Kühlergrill, welcher äußerst groß sowie markant, und je nach Ausstattungslinie, mit Chromspangen verziert ist. Vertikale Lufteinlässe an den Flanken sorgen für eine gewisse Sportlichkeit. Die seitliche Kontur- sowie die ansteigende Fensterlinie ziehen den Passat optisch in die Länge. Die visuelle Betonung wäre gar nicht nötig, denn der VW ist auch so ein stattliches Auto. Gegenüber dem Vorgänger ist der Neue um 14 Zentimeter länger und kommt nun auf 4,92 Meter. Der Radstand misst jetzt 2,84 Meter und wurde um fünf Zentimeter verlängert. Bei der Breite legt er um zwei Zentimeter auf 1,85 Meter zu. Die Höhe hingegen bleibt gleich. Bei diesen Außenmaßen müssen auch die Radkästen gut gefüllt sein, um gewisse Proportionen beizubehalten. Volkswagen stattet den neuen Passat damit mit 19-Zöller aus. Der lange Überhang hinten endet in einem gut proportionierten Heck samt großer Klappe und einem VW-typischen LED-Leuchtband.

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Foto: Volkswagen

Komplett neu ist auch das Interieur, welches nichts mehr mit dem des Vorgängers gemein hat. Zentrales Bedienelement ist hier der große, optionale 15-Zoll-Infotainment-Touchscreen in der Mitte. Serienmäßig ist eine 12,9-Zoll-Einheit verbaut. Die aus anderen Modellen bekannten Touchslider für Temperatur und Lautstärke befinden sich darunter. Die Mittelkonsole ist aufgeräumt und besitzt zahlreiche Staumöglichkeiten. Der Startknopf und die Taste für die elektronische Feststellbremse wurden ebenfalls hier platziert. Einen Gangwahlhebel sucht man in diesem Bereich aber vergebens. Dieser wanderte hinters Lenkrad, wo der Fahrer weiters auf ein digitales Instrumenten-Display im 10,25-Zoll-Format samt Head-up-Funktion blickt. Weitere Passagiere können es sich auf der Rückbank gemütlich machen, denn hier sorgen die fünf Zentimeter mehr Radstand für ordentlich Platz. Noch weiter hinten macht sich das verlängerte Heck ebenfalls bemerkbar. Der Kofferraum schluckt bis zu 690 Liter – das sind 40 Liter mehr als beim Vorgänger. Bei umgelegter Rückbank sind bis zu 1.920 Liter möglich. Hier übertrifft der neue Passat so einige Mitstreiter in der Oberklasse.

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Foto: Volkswagen

Nach wie vor ein breites Motorenangebot verfügbar

Vollelektrisch wird der Volkswagen in dieser Modellgeneration nicht unterwegs sein. Der Hersteller entwickelte aber zwei neue elektrifizierte Aggregate in Form von Plug-in-Hybriden. Beide Motoren haben den 1.5-TSI als Grundlage, der je nach Version über 150 PS bzw. 177 PS verfügt. Mit dem zusätzlichen E-Aggregat kommt man so auf eine Systemleistung von 204 PS bzw. 272 PS. Die 19,7-kWh-Batterie ermöglicht eine rein elektrische Reichweite von rund 100 Kilometer. Weitere Motoren wie ein Mild-Hybrid mit 150 PS, zwei klassische Benziner (204 PS/265 PS) sowie drei Turbodiesel (122 PS/150 PS/193 PS) sind ebenfalls verfügbar. Weiters kann man den Kombi zusätzlich mit Allradantrieb ordern. Gekoppelt sind die Motoren in allen Varianten stets an ein DSG-Automatikgetriebe. Die Handschaltung entfällt somit.

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Foto: Volkswagen

Volkswagen hat zudem die Assistenzprogramme weiterentwickelt. Zu den Neuheiten gehören hier unter anderem der „Park Assist Plus“ und der „Park Assist Pro“. Mit Letzterem kann man den Passat sogar fernbedient via Smartphone ein- und ausparken. Hat man zusätzlich die Memory-Funktion für den „Park Assist Pro“ an Bord, kann das System auf Wunsch die letzten 50 Meter einer Fahrt aufzeichnen und speichern. Erreicht der VW erneut diese Position – etwa die Einfahrt in das heimische Carport –, bietet er an, das Einparken zu übernehmen. Auch das selbständige Ausparken ist auf diesem Weg möglich.

Er wird teurer

Zum Marktstart im ersten Quartal 2024 wird Volkswagen für den neuen Passat in der Einstiegsversion 39.995 Euro verlangen. Damit wird der Kombi mehr als 1.000 Euro teurer. Allerdings gilt zu berücksichtigen, dass die Basisausstattung deutlich zugelegt hat und nun Features beinhaltet, die beim Vorgänger nur in höheren Versionen erhältlich waren. Vom Band rollt der Passat künftig übrigens gemeinsam mit dem neuen Skoda Superb, den es auch nur mehr als Combi geben wird, in Bratislava.