Die Konkurrenz schläft nicht – vor allem in den USA. Robuste Offroader sind im Land der unbegrenzten Möglichkeiten so trendig wie noch nie. Immer mehr Hersteller (darunter auch die Asiaten) verwandeln ihre SUV von langweiligen Familienkutschen in kernige, geländetaugliche „Jeeps“. Seit der Einführung des Bronco hat deshalb auch das Original deutlich mehr Gegenwind und muss sich nun stärker auf dem US-Markt behaupten.

Foto: Jeep
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Das derzeitige JL-Modell des Wrangler ist bereits seit 2017 erhältlich und wurde nun für das neue Modelljahr überarbeitet. Jeep ging beim Facelift aber äußerst behutsam um, denn ein radikales Umstyling der Ikone, wäre sicherlich nicht im Sinne seiner patriotischen Liebhaber. Die wohl größte Veränderung findet man an der Front. Hier bekommt der Wrangler einen neuen rundlicheren Kühler, wobei die sieben markentypischen Schlitze erhalten bleiben, wenn gleich kürzer ausfallen. Die kreisrunden Scheinwerfer mit den LED-Leuchtringen wurden nun mehr in die Kühlerschlitze integriert. Die massive Frontstoßstange mit den integrierten Abschlepphacken und die bei der Modellversion „Rubicon“ erhältliche Winde bleiben erhalten. Bei den Felgen bietet Jeep verschiedene Formate an, die von 17 bis 20 Zoll reichen. Insgesamt gibt es zehn neue Felgen-Designs. Das klassische Softtop ist jetzt serienmäßig in einer neuen „Premium“-Ausführung verfügbar. Zudem können Kunden die neue Außenfarben namens „Anvil“ (Blaugrau) wählen. Das Heck des Wrangler bleibt von optischen Überarbeitungen unangetastet.

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Größere Displaylandschaft samt digitalen Offroadtouren

Im Innenraum wurde zeitgemäß ein größerer Infotainment-Bildschirm im 12,3-Zoll-Format installiert. Die runden Lüftungsdüsen in der Mitte mussten dafür weichen und wurden durch schmale rechteckige Auslässe unterhalb des Touchscreens ersetzt. Softwaretechnisch dient das neueste Uconnect-5-System auf Android-Basis. Zur kabellosen Integrierung des eigenen Smartphones steht auch Apple CarPlay zur Verfügung. Für Offroadstrecken-Liebhaber sind im System ab Werk 62 Geländetouren aus der Jeep-Community, wie zum Beispiel der „Rubicon Trail“ (von dem die Modellversion „Rubicon“ ihren Namen hat) oder der „Hell’s Revenge“, hinterlegt. Optional kann sogar ein Streckenkatalog mit über 3.000 Offroad-Trails dazu bestellt werden. Abgerundet wird das Interieur mit neuen Softtouch-Oberflächen und Akzentnähten. Nach wie vor verfügt der Wrangler über einen robusten Automatik- und Allradwahlhebel.

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„Sport S 4xe“ und „Rubicon X“ ergänzen das Modellportfolio

Während in Europa die Ausstattungsversionen eher überschaubar, wenn nicht schon minimalistisch gehalten werden, gibt es in Nordamerika derzeit ganze 13 verschiedene Versionen des Wrangler zu bestellen. Für das neue Modelljahr kommen dann nochmals zwei Ausstattungen namens „Sport S 4xe“ sowie „Rubicon X“ hinzu. Weiters wurde die Geländetauglichkeit der „Rubicon“-Modelle verbessert, indem man erstmals eine schwimmend gelagerte Hinterachse verbaut. Diese ermöglicht einen Kriechgang mit dem Übersetzungsverhältnis 100:1, eine auf 2,3 Tonnen erhöhte Anhängelast sowie bis zu 35 Zoll große Offroadräder. Die verbaute Seilwinde an der Stahlstoßstange schafft bis zu 3,6 Tonnen Schleppgewicht. Zur weiteren Unterstützung im Gelände gibt es eine Offroad-Kamera. Für die Sicherheit auf der Straße aber auch abseits sorgen mehr als 85 Safety-Systeme, wie beispielsweise Seitenairbags vorne und hinten, der Auffahr- und Totwinkelassistent, ein Querverkehrswarner oder die Einparkhilfe.

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Keine neuen Motoren

In Sachen Motoren setzt Jeep auf Altbewährtes und liefert auch im Facelift-Modell den 2,0-Liter-Vierzlinder-Benziner mit 274 PS und 400 Nm, den 3,6-Liter-V6-Sauger mit 264 PS und 353 Nm sowie den starken 6,4-Liter-V8-Motor mit 477 PS und 637 Nm aus. Ebenfalls weiterhin im Angebot sind die Plug-in-Hybrid-Versionen, die auf das Kürzel 4xe hören. Die auf einer 400-Volt-Technik aufbauenden Aggregate kommen auf eine Systemleistung von maximal 381 PS und 637 Newtonmeter Drehmoment. Standardmäßig ist immer eine Achtgang-Automatik verbaut. Optional kann der V6 an ein manuelles Sechsganggetriebe gekoppelt werden.

Zu den Preisen hat sich Jeep noch nicht geäußert. In den USA startet man aktuell bei umgerechnet rund 32.664 Euro. In Deutschland muss man mindestens 80.000 Euro für einen Wrangler auf den Tisch legen. Ob das neue Modell überhaupt nach Europa kommen wird, ist aktuell noch nicht bekannt.