Man sieht ihn in den luxuriösen Einkaufsstraßen Europas parken, Hollywood-Stars fahren ihn durch Beverly Hills und auch die britische Königin Elisabeth II. zählt mehrere Range Rover zu ihrem Fuhrpark. Das SUV war seit 1970 über viele Jahre hinweg der einzige Geländewagen mit einer derartigen Ausstattung.

Um die Neuauflage zukunftssicher zu machen, sitzt der Range Rover auf der modularen MLA-Flex-Plattform. Diese soll vor allem Raum für alternative Antriebe schaffen. Nebenbei wird dadurch weiters das Gewicht des SUV reduziert sowie der Fahrkomfort und die Fahrdynamik erhöht. Den neuen Range Rover wird es weiterhin in zwei Radständen geben. Die Kurzversion ist 5,05 Meter lang, die Langversion kommt auf 5,25 Meter. Um den Wendekreis auf nur 11 Meter zu reduzieren, verbaut der Hersteller im Range Rover Hinterräder, die bis zu 7,3 Grad einlenken. Diese Technologie kennt man beispielsweise schon aus dem Elektro-Mercedes EQS.

Das zeitlose Design und die Geländetauglichkeit wurden beibehalten

90 Zentimeter tiefe Wasserdurchfahrten sind ebenso kein Problem für den SUV, wie steile und unebene Offroad-Pfade. Der Range Rover besitzt eine Bodenfreiheit von fast 30 Zentimeter und einen Böschungswinkel von 34,7 Grad vorne sowie 29 Grad hinten. Weiters ist das SUV mit dem Dynamic Response Pro Fahrwerk ausgestattet, welches Daten aus dem Navigationssystem nutzt, um die Straße zu interpretieren. Dabei wird das Fahrwerk bestmöglich für den entsprechenden Untergrund kalibriert.

Optisch geht es im Range Rover der fünften Generation futuristisch konservativ zu. Das neue Design ist eher als Weiterentwicklung zu verstehen und verzichtet auf eine radikale Umgestaltung. Betrachtet man das SUV von vorne, so muss man schon genau hinsehen, um die Unterschiede zum Vorgänger erkennen zu können. Die Seiten des SUV sind glattgebügelt, die Türgriffe verschwinden automatisch im Blech und Glas- und Karosserieflächen gehen fast fugenlos ineinander über. Am Heck sieht die Sache schon etwas anders aus. Eine schwarze Zierleiste betont das breite Heck und ist mit den neuen schmalen, ebenfalls in schwarz gehaltenen LED-Rückleuchten verbunden.

Keine Riesen-Bildschirme à la Tesla

Das Interieur des Range Rover erstrahlt im aktuellem Land Rover-Stil. Hinter dem Zweispeichenlenkrad blickt man auf ein 13,7-Zoll-Kombiinstrument. In der Mitte des Innenraums sitzt ein 13,1-Zoll-Touchscreen. Auf einen Riesen-Display wie im Tesla das sämtliche Funktionen übernimmt, wurde verzichtet und so findet man unterhalb des Bildschirms eine separate Steuereinheit für die Klimaanlage. Auch gibt es für den Beifahrer keinen eigenen Screen, wie es beispielsweise im neuen Jeep Grand Cherokee der Fall ist. Sitzt man hingegen im Fond, so kommt man in den Genuss von zwei 11,4-Zoll-Bildschirme mit Touch-Funktion. Diese sind in den Kopfstützen der Vordersitze verbaut.

Die Displays sind per Sprachsteuerung über den Alexa-Assistenten von Amazon steuerbar. Die Einbindung von Apple CarPlay und Android Auto Wireless sowie Spotify ist ebenfalls möglich. Bei den Materialien gibt es neben klassischem Leder erstmals auch die Option auf vegane Ausstattungsmöglichkeiten. Dabei setzen sich die neuen Oberflächen aus einem Mix aus Wolle und recycelten Kunstoffen zusammen.

Wahlweise gibt es den neuen Range Rover mit einer durchgehenden Sitzbank oder zwei Einzelsitzen im Fond. Die Langversion kann zusätzlich mit einer dritten Sitzreihe ausgestattet werden. Öffnet man die zweigeteilte Heckklappe so verbirgt sich dahinter ein Volumen von 725 Liter bei umgeklappter zweiter Sitzreihe. Maximal sind bis zu 1.841 Liter möglich.

Auf den Elektro-Range Rover muss man noch warten

Die Topmotorisierung des Range Rover übernimmt ein Achtzylinder aus dem Hause BMW. Der Motor leistet 530 PS und sprintet von 0 auf 100 km/h in 5,6 Sekunden. Die Einstiegsmotoren bilden Mild-Hybrid-Benziner mit 360 und 400 PS sowie Mild-Hybrid-Dieselmodelle mit 250, 300 und 350 PS. Weiters sind zwei Plug-in-Hybride als Benziner zu haben. Diese Motoren leisten 440 beziehungsweise 510 PS. Die elektrische Reichweite gibt der Hersteller mit rund 100 Kilometer an. Das erste vollelektrische Range Rover-Modell der Herstellergeschichte ist für 2024 angekündigt und kommt überraschend spät.

Bestellungen für den neuen Range Rover können ab sofort getätigt werden. Die ersten Auslieferungen sollen Anfang 2022 erfolgen. Die Ausstattungsvarianten hören auf die bekannten Kürzel SE, HSE und Autobiography. Als Sondermodell zu Markteinführung wird es das SUV auch als First Edition geben. Für das Einstiegsmodell mit dem 250-PS-Diesel sind mindestens 121.000 Euro fällig.