Die beiden WTCR-Rennen im Rahmenprogramm des 24h-Rennen Nürburgring 2022 sind offiziell abgesagt worden. Die Entscheidung gab die internationale Tourenwagenserie am Samstagmorgen bekannt. Die WTCR hätte am Samstag vor dem Rennstart zum Eifel-Klassiker zwei Rennen um 10:00 Uhr und 12:35 Uhr austragen sollen.

Die Rennen hätten über eine Distanz von jeweils drei Runden auf der Kombination aus Grand-Prix-Strecke und Nordschleife geführt. Als Grund nannte die WTCR zunächst "Sicherheitsgründe", ohne auf weitere Details einzugehen. Insider tippen auf ein Problem mit den Reifen. Ein ausführliches Statement der Rennserie folgt in Kürze.

Die beiden Rennen auf dem Nürburgring hätten die Saisonläufe drei und vier dargestellt. Für das erste Rennen am Samstagmorgen hatte sich Mehdi Bennani vom Comtoyou Team Audi Sport die Pole Position vor seinem Teamkollegen Gilles Magnus gesichert.

"Seit Beginn der zweiten Runde auf dem Nürburgring sind während des Freien Trainings und Qualifyings mehrere Probleme mit den Reifen an verschiedenen Autos aufgetreten", teilten die Sportkommissare mit. "Nach einem Treffen am Samstag, den 28. Mai um 08:00 Uhr mit dem Goodyear-Management, FIA-Vertretern und [Veranstalter] Discovery wurde von Goodyear erklärt, dass die Sicherheit der Reifen nicht garantiert werden kann, und durch eine am 28. Mai eingegangene offizielle Erklärung von Goodyear bestätigt um 09:45 Uhr."

Aus diesen Gründen beschlossen die Sportkommissare, den Wettbewerb aus "schwerwiegenden Sicherheitsgründen" einzustellen. Am Zeitplan für das 24h-Rennen Nürburgring ändert sich trotz der Absagen nichts. Anstelle des zweiten WTCR-Rennens drehen stattdessen die Boliden der Tourenwagen-Legenden eine Runde über die Nordschleife.

Update: Wie die FIA inzwischen offiziell bekannt gab, wurden die Rennen tatsächlich wegen Sicherheitsbedenken von Goodyear Racing abgebrochen: "Während des Qualifyings und der Freien Trainings haben uns einige Teams über Reifenschäden informiert." In weiterer Folge musste sich das Reifenunternehmen schließlich eingestehen, dass es nicht mehr länger dafür garantieren konnte, dass die Reifen wie geplant performen.

Goodyear kennt die genauen Gründe noch nicht, gibt aber an, weitere Datenanalysen durchzuführen, um dem Problem auf die Schliche zu kommen. Die FIA versteht natürlich, dass die Enttäuschung über die Absage vor allem bei den Fans vor Ort riesengroß ist, aber die Sicherheit müsse nun einmal vorgehen. Die Punkte, die im Qualifying vergeben wurden, werden davon nicht beeinträchtigt.

Die Entscheidung, ob die beiden Rennen im Rahmen eines späteren Events nachgeholt werden, steht noch aus. Aufgrund der kurzfristigen Absage der Deutschland-Veranstaltung kann nicht ausgeschlossen werden, dass Involvierte rechtliche Schritte einleiten.