Führungswechsel, Strafen und erste Kollisionen: Die 92. Auflage der 24 Stunden von Le Mans verlief wie erwartet turbulent. Nach der ersten Rennstunde führte der #50 Ferrari 499 P (Fuoco, Molina, Nielsen) das Feld der 62 Rennwagen an. Ferrari-Werksfahrer Nicklas Nielsen hatte das Rennen vom dritten Startplatz aufgenommen und schon in der ersten Runde die Führung von Pole-Setter Laurens Vanthoor im #6 Penske-Porsche (Estre, Lotterer, Laurens Vanthoor) übernommen.
Strafen für Ferrari
Das Glück sollte dem #50 Ferrari allerdings nicht lange hold bleiben: Während der ersten Boxenstopps nach der 12. Runde wurde es bei der Ausfahrt eng zwischen Nielsen und dem #3 Cadillac von Sebastien Bourdais - zu eng für den Geschmack der Rennleitung, die dem #50 Ferrari wegen eines Unsafe Release eine 10-Sekunden-Zeitstrafe für den nächsten Boxenstopp aufbrummte.
Damit kassierte auch der dritte Ferrari-Prototyp eine Rennstrafe: Das Schwesterauto mit der Startnummer #51 (Pier Guidi, Giovinazzi, Calado) sowie der #83 Kunden-Ferrari von AF Corse hatten jeweils eine 10-Sekunden-Strafe aus dem Qualifying (Pitlane-Verstoß) mit ins Rennen genommen. Die #51 mit Startfahrer Antonio Giovinazzi saß die Strafe beim ersten Boxengassenbesuch ab und verlor dadurch die zwischenzeitlich erkämpfte zweite Position.
Enges Verfolgerfeld in der Hypercar-Klasse
Nach der kurzzeitigen Doppelführung der Werks-Ferrari setzte sich Laurens Vanthoor im #6 Porsche, der die WEC-Gesamtwertung anführt, wieder an die zweite Position. Auf den Plätzen drei bis sechs folgten der #51 Ferrari, der nach vorne gestürmte #8 Toyota GR010 Hybrid (Buemi, Hartley, Hirakawa), der #3 Cadillac von Sebastien Bourdais sowie der #35 Alpine (Charles Milesi).
Nicolas Lapierre, Alpine-Teamkollege von Le-Mans-Debütant Mick Schumacher, belegte nach der ersten Stunde den achten Platz im #36 Alpine A424. Das Trio hatte das Rennen vom neunten Startplatz aufgenommen, die Rolle des Startfahrers fiel dem erfahrenen Lapierre zu.
Verfolgt hier alle Positionstäusche und was sonst noch auf sowie neben der Strecke beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans 2024 passiert im Liveticker:
Rückschlag für BMW und Porsche
Einen ärgerlichen Auftakt erlebte der #15 BMW M Hybrid V8 (Dries Vanthoor, Marciello, Wittmann): Der zweifache DTM-Champion Marco Wittmann verlor nach 20 Minuten die Kontrolle in Tertre Rouge und schlug in die Leitplanken ein. Die WRT-Mannschaft musste den Frontflügel am BMW tauschen, wodurch dieser eine Runde zurückfiel. Auch der #99 Proton-Porsche fiel aus der Führungsrunde heraus, nachdem ein technisches Problem mit dem Schließmechanismus an der Fahrertür aufgetreten war.
In der LMGT3-Klasse führte der Pole-Setter #70 Inception-McLaren vor dem #77 Proton-Ford Mustang. In der LMP2-Klasse, die ausschließlich für Le Mans in die WEC zurückgekehrt ist, führte der #37 Cool Racing mit Peugeot-Nachwuchspilot Malthe Jakobsen am Steuer.
24h Le Mans: Top-10 in der Hypercar-Klasse nach 1 von 24 Stunden
Pos . | Team | Runden/Rückstand |
---|---|---|
1 | #50 Ferrari (Fuoco/Molina/Nielsen) | 16 Runden |
2 | #6 Porsche-Penske (Estre/Lotterer/L. Vanthoor) | +0,423 |
3 | #51 Ferrari (Pier Guidi/Calado/Giovinazzi) | +2,558 |
4 | #3 Cadillac (Bourdais/Van der Zande/Dixon) | +3,095 |
5 | #8 Toyota (Buemi/Hartley/Hirakawa) | +3,459 |
6 | #35 Alpine (Chatin/Habsburg/Milesi) | +3,786 |
7 | #83 AF Corse (Kubica/Shwartzman/Ye) | +4,635 |
8 | #36 Alpine (Lapierre/Schumacher/Vaxiviere) | +6,151 |
9 | #5 Porsche-Penske (Campbell/Christensen/Makowiecki) | +10,632 |
10 | #38 JOTA-Porsche (Rasmussen/Hanson/Button) | +11,557 |
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