Anhängern des traditionellen Verbrennungsmotors dürfte diese Ansprache gefallen haben. Der frühere Toyota-Vorstandsvorsitzende Akio Toyoda sang beim Tokio Auto Salon eine Lobeshymne auf den Verbrenner, wenn auch in Kombination mit einem Wasserstoffantrieb. Toyoda, bis April 2023 CEO von Toyota und seitdem Chairman des Unternehmens, setzt sich seit geraumer Zeit für die Entwicklung von H2-Motoren ein - und legte jetzt in seiner unnachahmlichen Art nach.

"Im Glauben, dass batterieelektrische Fahrzeuge nicht der einzige Weg zur Erreichung der Kohlenstoffneutralität sind, arbeiten wir seit drei Jahren an Wasserstoffmotoreninitiativen", sagte Toyoda, der ausdrücklich nicht als Toyota-Vorstandsmitglied sprechen wollte, sondern stattdessen als 'Morizo' - so lautet sein Spitzname im Motorsport-Kontext.

Akio Toyoda beim Tokio Auto Salon 2024
Großer Motorsport-Fan: Akio Toyoda, alias Morizo, Foto: Noriaki Mitsuhashi / N-RAK PHOTO AGENCY

Toyoda: "Wir dürfen diese Menschen niemals verlieren"

Toyoda versicherte, auf die Unterstützung des aktuellen Toyota-Vorstandsvorsitzenden Koji Sato bauen zu können. Der Klimaschutz sei ein Argument für den Bau von Wasserstoff-Autos mit einem Verbrennungsmotor, der Schutz von bisherigen Mitarbeitern im Motorenbau ein weiteres. "Viele unserer 5,5 Millionen Kollegen stellen Motorteile her", so der Rennsport-begeisterte Herr Toyoda. "Diese Menschen unterstützen Japan und haben die Fähigkeiten, das zukünftige Japan stark zu machen. Wir dürfen diese Menschen niemals verlieren."

Toyoda weiter: "Motoren in dieser Zeit? Es mag so klingen, als würden wir uns rückwärts bewegen, aber das ist überhaupt nicht der Fall. Dies ist notwendig, um sich auf die Zukunft zuzubewegen. An alle, die bisher Motoren hergestellt haben, lasst uns weiterhin Motoren herstellen! Die Hilfe von jedem wird weiterhin benötigt! Ich werde niemals zulassen, dass all die Arbeit, die ihr bisher geleistet habt, verschwendet wird!"

Akio Toyoda beim Tokio Auto Salon 2024
Herr Toyoda ist bekannt für seine deutlichen Ansprachen, Foto: Noriaki Mitsuhashi / N-RAK PHOTO AGENCY

Rennsport-Enthusiast Toyoda: "Ich liebe Motoren!"

Ebenso betonte Toyoda, der in der Vergangenheit selbst zahlreiche Rennen unter anderem auf dem Nürburgring bestritten hat, dass eine solche Entwicklung bei einem großen Autobauer wie Toyota einige Zeit in Anspruch nehme.

Die Wartezeit lohne sich allerdings, fuhr er fort: "Wie ich denken einige Menschen: 'Ich liebe Motoren!' und 'Ihre Geräusche und Gerüche sind unwiderstehlich!' Einige Menschen mögen batterieelektrische Fahrzeuge. Einige sagen, dass jetzt die Zeit für Hybride gekommen ist. Und dann gibt es Plug-in-Hybridfahrzeuge und Wasserstoff. Die Antriebsart könnte alles sein! Es gibt immer eine Wahrheit. Der einzige Feind ist Kohlenstoff!"

Toyota hatte am Rande der 24 Stunden von Le Mans eine Rennwagen-Studie mit einem Wasserstoffmotor samt Hybridsystem präsentiert. Allzu viele technische Details sind über den sogenannten 'Toyota GR H2 Racing Concept' noch nicht bekannt.

Der Le-Mans-Veranstalter ACO plant eine eigene Klasse für alternative Antriebe beim berühmten 24-Stunden-Rennen in Frankreich, einen genauen Zeitpunkt gibt es allerdings noch nicht. Ein eigenes Projekt mit einer Brennstoffzelle soll ab Januar 2025 die ersten Testfahrten auf der Rennstrecke absolvieren.

Freust du dich schon auf die 24 Stunden von Le Mans 2024, kennst aber noch nicht alle Begriffe rund um WEC, Hypercars, LMDh und Co.? In diesem Artikel erklären wir die 15 wichtigsten Begriffe aus dem Langstrecken-Motorsport: