Bei den 24 Stunden von Le Mans 2023 wird Ferrari nach 50-jähriger Abwesenheit wieder in der Topklasse um den Gesamtsieg bei dem prestigeträchtigsten Langstrecken-Rennen der Welt kämpfen. Die Scuderia entschied sich dafür, ein eigenes Hypercar zu produzieren, anstatt wie etwa Porsche, Lamborghini oder BMW auf ein kostengünstigeres LMDh-Projekt zu setzen.

Am Samstagabend präsentierte die Scuderia grundlegende Details zu dem Hypercar-Projekt. Erstmals verkündete der Sportwagen-Hersteller den Namen des Endurance-Boliden: Der Le-Mans-Ferrari wird den Namen Ferrari 499P tragen.

Ferrari 499P: Was bedeutet der Name des Hypercars?

Wie kommt man in Maranello ausgerechnet auf diesen Namen? Die Begründung ist etwas komplizierter. "Das '499-Element' im Namen des Wagens bezieht sich auf die Summe des Hubraums von fast 3.000 ccm, geteilt durch die Anzahl der Zylinder, während das 'P' eine Bezeichnung darstellt, die traditionell für die Sportprototypen des Herstellers vergeben wird", heißt es in der Veröffentlichung von Ferrari.

Die Italiener zeigten auch erstmals die Lackierung, mit der der neue Bolide unterwegs sein wird. Wenig überraschend ist sie überwiegend in Rot gehalten, mit mehreren gelben Elementen verteilt über den ganzen Wagen. Das Design orientiert sich an jenem, mit dem Ferrari Ende der 60er und Anfang der 70er-Jahre im Kampf um den Gesamtsieg an der Sarthe unterwegs war.

Ferrari-Design: Hommage an 70er-Jahre

"Die Lackierung, die bei den 12 Stunden von Sebring ihr Debüt feiern wird, beinhaltet eine wiederbelebte Version des bekannten Farbkombination des 312 P aus den 1970er-Jahren", schrieb Ferrari. Auch die Startnummern haben historische Relevanz für die Le-Mans-Geschichte von Ferrari. Die Scuderia startet mit den Nummern 50 und 51.

Wer die Ferraris auf der Langstrecke pilotieren wird, ist noch nicht bekannt. Mehrere ehemalige und derzeitige Fahrer aus dem Ferrari-Nachwuchsprogramm aus der Formel 1 wurden mit einem Cockpit in Verbindung gebracht, darunter Ex-Alfa-Romeo-Pilot Antonio Giovinazzi.

Der Verbrennungsmotor, den Ferrari in den 499P eingebaut hat, ist nach demselben Muster konstruiert, wie jener im neuen Ferrari 296 GT3 und bietet eine Leistung von 500 kW. Es handelt sich dabei um einen V6-Doppelturbo-Antrieb. Das ERS des Hybridmotors bringt zusätzlich eine Performance von 200 kW auf die Strecke.

Im Gegensatz zu Peugeot, das beim Design seines Hypercars auf einen Heckflügel verzichtete, entschied man sich bei Ferrari für eine Lösung mit einem Doppelflügel. Neben dem "echten" Heckflügel gibt es am Heck des 499P auch noch einen weiteren Flap weiter unten. Weitere Details zum Wagen: Ferrari verwendet auf ein Brake-by-wire-System, setzt bei der Aufhängung auf eine Push-Rod-Lösung und nutzt einen doppelten Querlenker.

Ferrari absolvierte das Rollout des neuen Autos bereits Anfang Juli in Fiorano. In der abgelaufenen Woche war die italienische Traditionsmarke für Testfahrten auf dem Autodromo Nazionale in Monza zugegen, benutzte dabei allerdings noch eine Tarnlackierung anstelle des eigentlichen Fahrzeug-Designs.