Das Abenteuer 24-Stunden von Le Mans 2021 hat sich Sophia Flörsch wohl anders vorgestellt. Die Deutsche verunfallt am Samstagabend im Regen und verursacht anschließend bei ihrer Rückkehr auf die Strecke eine weitere Kollision.

Plötzlich Regen

Bereits in den vorangehenden Stunden wurden beim Langstrecken-Klassiker immer wieder Funksprüche abgesendet, die auf leichte Regenfälle hinwiesen. Doch um 21 Uhr nahmen die Niederschläge plötzlich von einem Moment auf den anderen stark zu.

Vor allem LMP2-Wagen wurden von diesen einsetzenden Schauern erwischt. Der #29 Racing-Team-Nederland-Wagen (Van Uitert/Van der Garde/Van Eerd) verlor in der ersten Porsche-Kurve das Heck und flog ab.

Als nächstes erwischte es den Wagen mit der #1 von Richard Mille Racing, zu diesem Zeitpunkt pilotiert von Sophia Flörsch. Vor der 20-Jährigen verlor Franco Colapinto im #26 G-Drive Oreca (Colapinto/Rusinov/De Vries) die Kontrolle über seinen Wagen und kreuzte ihre Linie. Flörsch konnte den Unfall nicht mehr vermeiden und flog in die Streckenbegrenzung ab.

Kurze Zeit nach dieser Kollision rollte der Wagen von Flörsch zurück auf die Strecke, da Flörsch infolge des Unfalls keinen Gang mehr einlegen konnte. James Winslow im #74 India-Eurasia-Entry erreichte die Stelle, an der Flörsch quer auf der Fahrbahn stand und die zudem als Slow-Zone ausgewiesen war, mit überhöhter Geschwindigkeit und torpedierte den Wagen der DTM-Pilotin auf der Beifahrerseite. Dadurch war die Deutsche ein zweites Mal in wenigen Minuten in einen Unfall involviert. Winslow wurde hingegen mit einer Zeitstrafe belegt.

Flörsch sagte gegenüber Motorsport-Magazin.com: "Dass ich ohne eigenes Verschulden abgeschossen worden bin, ist extrem ärgerlich. Es lief bis zu dem Unfall sehr gut und viel besser als erwartet für uns."

Flörsch im Medical Center

Flörsch musste daraufhin ihren Wagen verlassen und wurde zu einem Sicherheits-Check ins Medical Center verfrachtet. Das Rennen ist für sie und für ihre Teamkolleginnen Tatiana Calderon und Beitske Visser im #1-Entry von Richard Mille Racing beendet.

Bereits wenige Minuten nach dem Unfall wurden an Sophia Flörsch im Medical Center Gesundheits-Checks unterzogen. Bevor dieser abgeschlossen war, gab es via Twitter schon Entwarnung und es wurde bestätigt, dass Flörsch "okay" sei. Kurz nach 22 Uhr kehrte sie wieder in die Boxengasse zurück.

Flörsch und der Team Nederland-Wagen waren nicht die einzigen, die es während des kurzen Regenschauers erwischte. Neben zahlreichen Drehern kollidierten die beiden United-Autosports-Wagen mit den Nummern #23 und #32 nach Kurve 2. Außerdem musste auch der #38-JOTA-Wagen, der bereits zuvor in einen Zwischenfall involviert war, mit einer Beschädigung an die Boxengasse abbiegen.