Eine Vertragsverlängerung mit einem Fahrer bedeutet für alle anderen Fahrer immer eine Chance weniger, so auch nun für Valtteri Bottas. Der Williams-Pilot, dessen Vertrag mit seinem jetzigen Team am Ende der Saison ausläuft, hatte seine Fühler in Richtung Silber ausgestreckt, schließlich ist Toto Wolff Teil seines Managements. Der 25-Jährige war immer wieder mit Ferrari in Verbindung gebracht worden, betonte aber noch am Montag: "In der Weltmeisterschaft gibt es jedoch noch weitere ikonische Marken wie Mercedes und Williams."

Zumindest ersteres Team ist für Bottas zunächst keine Option mehr. Realistisch betrachtet bleibt ihm nur noch die Möglichkeit, Kimi Räikkönen bei Ferrari abzulösen oder bei seinem jetzigen Arbeitsgeber zu bleiben. Bottas selbst bleibt weiterhin bei seiner Taktik: Nichts Konkretes sagen, höchstens Andeutungen machen. "Momentan konzentriere ich mich voll darauf, die bestmöglichen Resultate herauszuholen und mit dem Team zu arbeiten und vorwärts zu gehen. Es ist zu früh zu sagen, dass dies oder das alles sei, was ich tun könnte."

Bottas will sich offiziell voll auf seinen Job bei Williams konzentrieren, Foto: Sutton
Bottas will sich offiziell voll auf seinen Job bei Williams konzentrieren, Foto: Sutton

Oder etwa doch? Realistisch betrachtet bildet sich ein ernüchterndes Bild: McLaren-Honda würde zwar trotz der sportlichen Misere eine mögliche Perspektive bieten, doch selbst bei einem Karriereende von Jenson Button stehen Eigengewächse wie Stoffel Vandoorne oder auch der offiziell nur zwischengeparkte Kevin Magnussen in den Startlöchern. Bei Red Bull tut sich Daniil Kvyat zwar überraschend schwer, doch angesichts der derzeitigen Ausstiegsdrohungen wäre auch das keine sichere Perspektive, zumal Bottas keinerlei Verbindung mit Red Bull aufweist. Alle anderen Teams wären nicht nur sportlich, sondern auch finanziell ein Abstieg.

Deshalb bleibt als einzige Hoffnung ein Karriereende Kimi Räikkönens, ansonsten wird Bottas wohl bei Williams bleiben. Doch auch dort wird der Druck zunehmen: Der eigene Entwicklungsfahrer Alex Lynn hat bereits im vierten Anlauf sein erste GP2-Rennen gewonnen und strebt nach einem Cockpit für 2016. So viel Zeit kann sich Bottas nicht mehr lassen. Sein Manager Wolffstärkt ihm trotz der Verlängerung mit Hamilton den Rücken: "Vor Valtteri liegt eine großartige Zukunft."