Das Leben kann so einfach sein - frischer Vertrag mit Multimillionen-Gehalt, bestes Auto im Feld, WM-Führung. Doch es gibt da einen Stachel im Fleisch, den der Engländer unbedingt beseitigen will: Monaco ist der Ort, an dem ihn Nico Rosberg im Vorjahr mit seinem Verbremser für einige Rennen völlig aus dem Tritt gebracht hat. Schlug er im Vorjahr noch für Wochen wild um sich, präsentiert er sich eine Weltmeisterschaft später deutlich aufgeräumter. Eine Wiederholung der Ereignisse aus dem Vorjahr ist unwahrscheinlich: Hamilton kann sich aussuchen, ob er vor oder nach Rosberg auf die Strecke gehen will.

Seine bisherige Monaco-Bilanz liest sich für einen Erfolgsfahrer wie Hamilton eher durwachsen: Nur einmal, 2008, krönte er sich zum König der Straßen. "Und das war damals kein perfektes Wochenende", fügte er hinzu. "Ich bin also noch auf der Suche nach diesem perfekten Wochenende hier. Einige Fahrer hatten so etwas in der Vergangenheit hier und darauf bin ich aus." Natürlich ist auch für Hamilton der Monaco GP etwas ganz Besonderes: "Ich lebe hier. Es ist einer meiner Lieblingsorte auf der Welt. Und die Strecke ist unglaublich. Es ist die eine Strecke, die auf einem ganz bestimmten Niveau anders ist und es ist meistens ein ganz besonderes Wochenende."

Hamiltons bislang einziger Monaco-Sieg datiert auf das Jahr 2008, Foto: Sutton
Hamiltons bislang einziger Monaco-Sieg datiert auf das Jahr 2008, Foto: Sutton

Trotzdem werde er das Wochenende angehen wie jedes andere auch: "Ich komme hierher und es ist einfach ein weiteres Rennen. Ich konzentriere mich vor allem auf Bereiche, in denen ich mich verbessern muss." Er sieht sich besser vorbereitet denn je. "Ich hoffe, dass das ohnehin der Fall ist, wenn man älter und weiser wird. Ich fühle mich absolut besser vorbereitet als früher in meinem Leben. Aber ich bin mir auch sehr genau bewusst, dass es immer neue Dinge geben wird. Es gibt immer Rückschläge und viel mehr Dinge, die man lernen muss." Aber er fühle sich in jedem Fall stärker, um mit dem, was ihn erwartet, besser fertig zu werden, gab er zu Protokoll.

Die kuriose Situation aus dem Vorjahr, als Nico Rosberg durch einen Verbremser eine gelbe Flagge auslöste und sich dadurch die Pole Position holte, wird sich dieses Jahr vermutlich nicht wiederholen, denn Hamilton hat die Wahl, ob er als Erster oder Zweiter fahren möchte. Das geht zurück auf einen Münzwurf vor dem ersten Rennen: "Nico hat damals gewonnen." Seitdem bestimmt Rosberg bei den ungeraden Rennen, wann er rausgeht, und Hamilton bei den geraden. "Aber ehrlich gesagt kann man es beide Male falsch machen", lachte Hamilton vor Rennen Nummer sechs.