Für Honda war der erste Test der Saison in Jerez eine Voll-Katastrophe. Genauso sah es vor einem Jahr bei Renault aus. In dieser Saison zeigte sich das Triebwerk der Franzosen schon deutlich verbessert, dennoch enttäuschte die Renault Power Unit in Jerez. Mercedes und Ferrari waren deutlich zuverlässiger, außerdem noch schneller.

Renault Motorenchef Remi Taffin sieht den Performance-Rückstand gelassen. "Ich glaube, wir waren in Jerez bei der reinen Pace 1,5 Sekunden hinter unserem Potential. Aber wir mussten die Power Unit schonen, um Laufleistung zu machen", sagte der Franzose gegenüber F1i.com. Ein ärgerliches Kleinteil an der ERS-Wasserpumpe sorgte dafür, dass Red Bull und Toro Rosso nicht schneller fahren durften.

Beim zweiten Test des Jahres in Barcelona soll das besser werden. "Wir werden uns mehr auf die Performance des Motors konzentrieren und werden die Grenzen ausloten", verspricht Taffin. Überbewerten will Taffin aber auch die Zeiten bei den zweiten und dritten Tests des Jahres nicht. Schließlich weiß niemand, mit welchen Spritmengen der andere unterwegs ist, auch über die Reifen der Konkurrenz gibt es keine genauen Daten.

Den aktuellen Stand beziffert Taffin bei 80 bis 90 Prozent. In Jerez war deutlich zu hören, dass die Renault Power Unit deutlich leiser war, als jene der Konkurrenz. Das lag daran, dass Renault noch mit angezogener Handbremse fuhr, weshalb das Wastegate-Ventil ständig geschlossen war. "Wir wollen beim Saisonauftakt 100 Prozent erreichen", stellt der Franzose fest.

Turbolader und Kompressor weiterhin nebeneinander

So sieht die neue Power Unit etwa aus, Foto: Renault Sport F1
So sieht die neue Power Unit etwa aus, Foto: Renault Sport F1

Dass Weiterentwicklungen in einem gewissen Rahmen auch während der Saison erlaubt sind, könnte Renault helfen. Red Bull und Toro Rosso dürfen sich wohl schon recht früh im Jahr über eine erste Ausbaustufe freuen. "Aber wir werden noch ein paar Trümpfe in der Hinterhand behalten, um das Gesamtpaket während des Jahres verbessern zu können."

Taffin bestätigt, dass Renault nicht die Mercedes-Lösung mit geteiltem Kompressor und Turbolader übernommen hat. Die Möglichkeit wurde aber von Red Bull in Betracht gezogen. "Das Mercedes-Design ist aber sehr unterschiedlich, deswegen haben wir uns dagegen entschieden. Wir haben uns stattdessen dazu entschieden, unsere Erfahrung zu nutzen und unser eigenes Konzept weiter zu optimieren."