Beim Testauftakt in Jerez mussten die Piloten von Red Bull und Toro Rosso noch besonders auf ihre Motoren Acht geben, um zu verhindern, dass es zu Defekten kommt, da sich ein kleines metallisches Bauteil in der Wasserpumpe des ERS als Schwachstelle erwies. Beim nächsten Test in Barcelona soll es derlei Probleme allerdings nicht mehr geben, versichert man seitens Renaults.

"Wir wollen uns mehr dem Performance-Aspekt der Power Unit widmen und in Barcelona eine Spezifikation fahren, die jener näher kommt, die wir in Melbourne einsetzen werden, auch wenn wir natürlich ganz genau auf die Zuverlässigkeit achten werden", erklärte Einsatzleiter Remi Taffin.

Die Kinderkrankheiten, wie sie der Franzose bezeichnete, seien der kompromisslosen Entwicklungsarbeit während des Winters geschuldet gewesen. "Speziell der Energiespeicher wurde so aggressiv wie möglich belastet, aber wir müssen die Limits der Teile in Barcelona ausloten, um zu wissen, wie weit wir gehen können", erläuterte er.

Bei Renault funktioniert noch nicht alles wunschgemäß, Foto: Sutton
Bei Renault funktioniert noch nicht alles wunschgemäß, Foto: Sutton

Während sich Toro Rossos rund 1.500 abgespulte Kilometer durchaus sehen lassen konnten, kam das große Schwesterteam Red Bull lediglich auf die halbe Distanz. So verlor Daniil Kvyat am letzten Testtag etwa mehrere Stunden, weil das ERS streikte. "Wir haben viel gelernt und nun Maßnahmen gesetzt, um jegliche weitere Probleme dieser Art zu verhindern", versicherte Taffin.

Performance wie erwartet

Auch Renaults Geschäftsführer Cyril Abiteboul war bemüht zu betonen, dass man die Schwierigkeiten im Griff habe und auch nicht böse überrascht worden sei. "Wir haben uns an den Formel-1-Teams orientiert und sind bei jeder Designentscheidung ans Limit gegangen, um so viele Informationen wie möglich zu sammeln", erklärte er. Das habe zwar Probleme auf der Strecke zur Folge gehabt, welche man jedoch verstanden und teilweise sogar erwartet habe.

"Es ist unmöglich zu sagen, wo wir im Vergleich zu unseren Mitbewerbern stehen, da sie andere Pläne verfolgt haben, aber unser Performancelevel ist so, wie wir ihn erwartet hatten", hielt Abiteboul mit Blick auf die Gegnerschaft fest. "Unsere Berechnungen am Prüfstand stimmen sehr genau mit den Daten von der Strecke überein. Es werden sich nicht nur die Autos bis Melbourne verändern, auch unsere Power Unit wird in einem Monat deutlich anders aussehen."