Obwohl Williams 2014 in der Konstrukteurs-Wertung nicht nur hinter Mercedes, sondern auch hinter Red Bull blieb, war der FW36 gerade in der zweiten Saisonhälfte nach den Silberpfeilen oftmals das zweitbeste Auto im Rennen. Geschuldet war dies dem guten Top-Speed, wohingegen es im Qualifying zumeist an Pace mangelte, weshalb es Williams nicht gelang, einen Grand Prix zu gewinnen - die Ausgangsposition war einfach zu schlecht. Trotzdem behielt man in Grove beim Design des FW37 das Abtriebsniveau des Vorjahres bei, was sich auch bei der Top-Speed Messung in Jerez niederschlug.

"Ich denke, wir waren vergangenes Jahr schon nah dran an unserem anvisierten Abtriebsziel. Aerodynamisch hatten wir ein sehr gutes Rennauto. Am Ende des Jahres waren wir auch im Qualifying sehr stark", erklärte Technikdirektor Pat Symonds. "Wir haben diese Ziele in den Simulationen gesetzt, und sind ihnen beim Design des FW36 gefolgt. Das ist eine Sache die nicht nur von Jahr zu Jahr, sondern sehr kontinuierlich abläuft. Diese Vorgehensweise hat uns auch beim Design des FW37 geholfen."

Topspeeds in Jerez

PlatzFahrerTeamMotorkm/h
1 Rosberg Mercedes Mercedes 307,6
2 Massa Williams Mercedes 307,6
3 Maldonado Lotus Mercedes 306,8
4 Bottas Williams Mercedes 305,9
5 Grosjean Lotus Mercedes 305,0
6 Ericsson Sauber Ferrari 303,3
7 Hamilton Mercedes Mercedes 303,3
8 Vestappen Toro Rosso Renault 303,3
9 Nasr Sauber Ferrari 302,5
10 Räikkönen Ferrari Ferrari 300,8
11 Sainz Toro Rosso Renault 299,1
12 Kvyat Red Bull Renault 294,2
13 Ricciardo Red Bull Renault 292,6
14 Alonso McLaren Honda 279,0
15 Button McLaren Honda 277,6

Williams hat es sich zum Sieg gesetzt, in diesem Jahr den ersten Sieg seit 2012 zu feiern. Damals gewann Pastor Maldonado völlig überraschend in Barcelona. "Wettbewerbsfähigkeit ist relativ. Wir haben sicherlich Schritte eingeleitet, die uns nach vorne bringen werden. Aber natürlich weiß ich nicht, was unsere Konkurrenten gemacht haben", gab sich Symonds vorsichtig. "Ich hoffe, dass wir zum Saisonstart wenigstens da bleiben, wo wir die vergangene Saison beendet haben. Wir haben im Saisonverlauf viel Performance im Auto gefunden im Vergleich zu unseren Wettbewerbern. Diese Philosophie ist geblieben und dafür werden wir kämpfen."

Personal weiter aufgestockt

Bereits im letzten Jahr engagierte Williams zahlreiche neue Ingenieure und Techniker, unter ihnen auch Rob Smedley, der den etwas sperrigen Titel Head of Vehicle Performance trägt. Um weitere Fortschritte zu erzielen, wurde in der jüngsten Winterpause abermals in personelle Ressourcen investiert - nicht zuletzt wurde bei Caterham und Marussia gewildert. "Williams ist massiv gewachsen. Wir haben ein paar neue Leute für die Aero-Abteilung bekommen. Das hilft natürlich immer", verriet Symonds. "Aber wir sind immer noch relativ klein im Vergleich zu Red Bull, Ferrari und McLaren. Aber in unserem Team sitzen sehr gute und clevere Leute. Wir arbeiten gut als Team. Das ist das wichtigste."