Die Tourenwagen-Weltmeisterschaft startet 2015 im Rahmen des 24-Stunden-Rennens auf dem Nürburgring! Bei einer Pressekonferenz am Donnerstagnachmittag verkündeten WTCC-Serienchef Francois Ribeiro, Rob Huff sowie Walter Hornung, Rennleiter des 24-Stunden-Rennens, dass die WTCC ab dem kommenden Jahr auf der berühmten Nordschleife startet. WTCC-Vermarkter Eurosport Events Ltd. und der ADAC Nordrhein streben einen Dreijahresvertrag an, der auch eine umfassende TV-Übertragung des FIA-WM-Laufs beinhaltet.

"Für die WTCC wird der Lauf auf der Nordschleife ganz sicher ein Höhepunkt der Saison", erklärt Francois Riebeiro, Chief Operating Officer von WTCC-Vermarkter Eurosport Events. "Um diese Legende in Angriff nehmen zu können, haben wir bei der FIA ein paar Sonderregelungen angefragt. So werden wir statt unserer üblichen beiden Sprintrennen über 60 Kilometer ein 120-Kilometer-Rennen mit einem Boxenstopp haben."

Ganz sicher ist der neue Modus hingegen noch nicht: Details zu dieser Regelung müssen vor der nächsten Sitzung der FIA-Tourenwagen-Kommission zwischen FIA, Eurosport Events und den Teams noch ausformuliert werden, um sie anschließend dem FIA-Weltrat zur Abstimmung vorzulegen.

Ein Event der Sonderklasse

"Die WTCC-Fahrer sind hocherfreut über die Idee, auf der Nordschleife zu fahren: die neueste Tourenwagen-Generation der WTCC vor der einzigartigen Kulisse von über 200.000 enthusiastischen Fans - und das Ganze kombiniert mit einer Live-TV-Produktion der Sonderklasse", so Riebeiro. "Das wird das WTCC-Event sein, das jeder Fahrer gewinnen will."

Mit ihren 25 Kilometern und 85 Kurven ist die Nürburgring-Nordschleife die größte Herausforderung für einen Rennfahrer. Zugleich ist die Berg-und-Tal-Bahn eine einzigartige Teststrecke der Automobilindustrie, die hier ihren neuesten Top-Fahrzeugen den letzten Schliff verpassen.

"Passend zum WTCC-Motto 'Real cars, real racing' denke ich, dass diese Veranstaltung für die Automobilhersteller, die in der WTCC engagiert sind, ein echter Knüller wird", jubelte WTCC-Serienchef Riebeiro. Auch Walter Hornung, Sportleiter des ADAC Nordrhein und Rennleiter des 24-Stunden-Rennens, zeigte sich begeistert. "Die WTCC ist eine Rennserie, die packenden Sport bietet und weltweit enorme Beachtung findet", so Hornung. "Hochkarätiger kann der Startschuss für das 24h-Wochenende nicht sein."

WTCC-Fahrer begeistert

Rob Huff, ehemaliger WTCC-Champion und Fahrer beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring, jubelte vor Begesiterung. "Das ist eine großatige Idee", grinste der Brite bei der Pressekonferenz. "Die WTCC auf der besten Rennstrecke der Welt - das ist sensationell!" Vor allem der Boxenstopp, der extra für das Event auf der Nordschleife eingeführt wird, erfreut Huff. "Das wird eines der interessanten Event, die wir je hatten", erklärte der Lada-Pilot. "Es ist die härteste Rennstrecke auf der ich je gefahren bin."

"Es wird ganz neu für uns alle, weil der Ablauf ganz anders sein wird", grübelte Huff. "Wir müssen die Trainings aufgrund der Streckenlänge verändern. Es wird sehr interessant wie es läuft, aber man sieht, dass alle komplett gespannt sind.

"Der ADAC Nordrhein zeigt dadurch auch, dass wir das 24h-Rennen auch in Zukunft weiterentwickeln und für Fans, Medien und Partner noch attraktiver machen wollen", erklärte Hornung. "Wir sind seit zwei Monaten in Kontakt und ich bin froh verkünden zu können, die WTCC im Rahmen zu haben."

Vor einigen Jahren war mit dem Porsche World Cup bereits ein namhaftes Event im Rahmen der 24 Stunden unterwegs - nun gesellt sich mit der WTCC eine weitere, weltbekannte Serie dazu. "Wir werden eine Pit-Area mit Zelten schaffen, in denen die Fahrzeuge präsentiert werden", erklärt Hornung. "Es wird eine Fannähe gewünscht und das Rennformat wird für unser Event extra angepasst."

Doch der Gewinn der Tourenwagen-WM bringt auch Nachteile. "Wir werden uns von einem Rahmenrennen verabschieden müssen, denn die Fahrer brauchen Zeit und Platz", verriet Hornung. "Dafür wird es im kommenden Jahr zwei Höhepunkte geben: das 24-Stunden-Rennen und die Tourenwagen-Weltmeisterschaft."