Der von einer Grippe genesene Gabriele Tarquini bestätigte beim Qualifying auf dem Circuito do Estoril in Portugal seine Bestzeiten aus den Trainings und sicherte sich die Pole Position. Rang zwei belegte Yvan Muller vor Norbert Michelisz. "Dieses Auto stammt aus dem Jahr 2005, aber es kann mich immer noch überraschen", frohlockte Tarquini. Eine Überraschung mit seinem Auto erlebte auch Tom Chilton, der seinen Ford Focus mit Aufhängungsproblemen abstellen musste und somit für rote Flaggen zu Beginn der ersten Session sorgte. Er wird am Sonntag als Letzter starten.

In der Qualifikation ging es teilweise wie im Rennen zu - Positionskämpfe und Überholmanöver inklusive. Muller rutschte, beim Versuch Tarquini in Turn 6 zu passieren, von der Strecke, was ihn aber nach eigener Aussage nicht die Pole Position kostete. "Gabriele ist auf die Seite gegangen, er war nicht mehr auf der Ideallinie und ich habe einfach etwas zu spät gebremst", erläuterte der Franzose. "Gabriele hatte heute drei Zehntel Vorsprung, also glaube ich nicht, dass ich die Pole hätte sichern können. Außerdem bin ich auf meiner zweiten Runde rausgerutscht und die ist normalerweise nicht so schnell."

Auf Nummer sicher gehen

Norbert Michelisz, der sich die Independents' Trophy Pole Position sicherte, lieferte sich auf seiner schnellen Runde ein Duell mit Mehdi Bennani. "Bennani war sehr nah dran und wollte mich in Kurve eins attackieren. Ich musste die Innenseite zumachen, was mich etwa zwei Zehntel gekostet hat, aber ich bereue es nicht, weil ich denke, dass es mich keine Position gekostet hat", so der Ungar.

"Yvan und Gabriele sehen sehr schnell aus und deshalb bin ich nicht sicher, ob wir die Pace haben, um zu gewinnen. Aber wenn sie in der zweiten Hälfte des ersten Rennens Probleme mit dem Grip haben sollten, dann könnte mir das helfen", blickte Michelisz auf den Rennsonntag voraus.

"Wir wollen dieses Wochenende auf Nummer sicher gehen, und vielleicht werden einige Änderungen, die wir für das Rennen vorgenommen haben, uns in den ersten Runden etwas Leistung kosten", räumte Polesetter Tarquini ein. "Natürlich hängt das davon ab, wie viel man riskieren möchte, aber da ich nicht auf die Weltmeisterschaft schaue, kann ich vielleicht etwas weniger konservativ agieren als Yvan [Muller]."