Beim vorletzten Event der Saison 2017, der Rallye Großbritannien-Wales, sicherte sich Sebastien Ogier seinen fünften Weltmeistertitel in Folge. Ein dritter Platz im Klassement und zwei Bonuspunkte auf der Power Stage reichten zur Titelverteidigung.

Mit nun fünf Titeln zieht Ogier in der ewigen Bestenliste an Juha Kankkunen und Tommi Mäkinen vorbei. Hinter Sebastien Loeb mit seinem Rekord von neun Titeln ist Ogier damit der zweiterfolgreichste Fahrer.

Da Ogier nach den vier Titeln mit Volkswagen seinen fünften mit M-Sport einfuhr, sicherte er sich einen weiteren Eintrag in die Geschichtsbücher. Nur zwei anderen Fahrern ist es gelungen, mit verschiedenen Herstellern Weltmeister zu werden. Walter Röhrl gewann mit Fiat und Opel. Juha Kankkunen triumphierte sogar mit drei unterschiedlichen Marken: Peugeot, Lancia und Toyota.

Seine vier Titel mit Volkswagen erzielte Ogier mit einer stattlichen Anzahl an Siegen. Bei seinem ersten Triumph 2013 waren es neun Siege, bei den beiden folgenden jeweils acht. 2016 stand Ogier sechs Mal ganz oben auf dem Podest. Den Titelgewinn 2017 sicherte er mit gerade einmal zwei Siegen.

Die Saison 2017 hat in den bisherigen zwölf Events sieben verschiedene Sieger gesehen. Neben Ogier gewannen auch Jari-Matti Latvala, Kris Meeke, Thierry Neuville, Ott Tänak, Esapekka Lappi und Elfyn Evans. Die Grundlage für den Erfolg 2017 war Ogiers Konstanz. Er fuhr bis auf den Ausfall bei der Rallye Finnland bei jedem Event unter die Top-5. Insgesamt neun Mal stand der Franzose auf dem Podest.

Ogier gelang mit dem Erfolg in Monte Carlo, bei seiner ersten Rallye mit M-Sport, ein Ausrufezeichen. Mit seinem fünften Erfolg in Portugal zog er in der Liste der Rekordsieger mit Markku Alen gleich. Mit seinen Ergebnissen trug Ogier außerdem wesentlich zum Titelgewinn von M-Sport bei den Herstellern bei.

Das sagte Sebastien Ogier nach dem Titelgewinn: "Emotionen sind etwas, das man nicht kontrollieren kann. Das ist schön und ich muss sagen, dass ich gerade das intensivste Gefühl meiner beruflichen Laufbahn erlebe. Es ist schwierig, dieses Gefühl zu beschreiben, aber es ist definitiv ein gutes.

Vor zwölf Monaten sind wir etwas eingegangen, was man als Risiko bezeichnen könnte. Wir haben beschlossen, ins Team von Malcolm [Wilson; M-Sport-Teamchef] zu wechseln und uns der Herausforderung zu stellen. Wir haben diese Herausforderung gemeistert und wissen, dass wir die richtige Wahl getroffen haben."

Formel-1-Test Erfüllung eines Traums

Für Ogier war es noch in einer anderen Hinsicht ein emotionales Jahr. Der Franzose erfüllte sich 2017 einen lange gehegten Traum: Auf dem Red Bull Ring in Spielberg durfte er ein Formel-1-Auto testen. "Als Kind habe ich mir Senna angesehen, er war mein Idol und natürlich habe ich davon geträumt, eines Tages so ein Auto zu fahren", sagte Ogier nach der Ausfahrt.

TV-Tipp:

Ogier und seine Ehefrau, die TV-Moderatorin Andrea Kaiser, sind am Montagabend (30. Oktober) ab 21:15 Uhr (Österreich) / 23:15 Uhr (Deutschland) bei der Servus TV -Sendung "Sport und Talk aus dem Hangar-7" zu Gast. Sie sollen dort unter anderem über Zukunftspläne sowie die Vereinbarkeit von Beruf und Familie sprechen.