Sebastien Ogier sicherte sich mit Platz drei bei der Rallye Großbritannien-Wales und zwei Punkten auf der Power Stage seinen fünften Titel in der Rallye-Weltmeisterschaft. Der M-Sport-Pilot wählte bei den kniffligen Bedingungen eine vorsichtige Herangehensweise. Titelkonkurrent Thierry Neuville kam vor Ogier als Zweiter ins Ziel und holte die maximal möglichen fünf Punkte auf der Power Stage. Das war jedoch nicht genug, um die Entscheidung auf die Rallye Australien zu vertagen.

M-Sport hatte neben dem Titel für Ogier noch zwei weitere Gründe zum Feiern. Zum einen erzielte das Team von Malcolm Wilson den ersten Hersteller-Titel seit 2007 und den ersten als Privatteam. Zum anderen gewann mit Elfyn Evans ein Pilot aus den eigenen Reihen die Rallye Großbritannien-Wales.

Dem Waliser Evans gelang vor heimischem Publikum sein erster Sieg in der Rallye-Weltmeisterschaft. Er dominierte das Geschehen von Beginn an und fuhr schon früh einen großen Vorsprung heraus. Ein Faktor für seinen Sieg waren seine DMACK-Reifen, die speziell für die Bedingungen in Wales entworfen wurden. Die Konkurrenz auf Michelin-Pneus hatte das Nachsehen.

Evans gewann mit 37,3 Sekunden Vorsprung auf Neuville, der wiederum 7,9 Sekunden vor Ogier ins Ziel der Rallye Großbritannien-Wales kam. Neuvilles Hyundai-Teamkollege Andreas Mikkelsen verpasste bei seiner zweiten Rallye für das Team nur um 4,6 Sekunden einen Podestplatz. Neuville und Mikkelsen hatten jeweils eine 10-Sekunden-Strafe erhalten. Neuville kam zu spät zu einer Prüfung, Mikkelsen fuhr hingegen zu früh los.

Jari-Matti Latvala war auf Rang fünf bester Toyota-Pilot. Teamkollege Juho Hänninen, der seine letzte Rallye für Toyota bestritt, schied am Samstag aus und konnte am Sonntag nicht mehr an den Start gehen. Der dritte Toyota-Pilot, Esapekka Lappi, beendete die Rallye auf Rang neun.

Ott Tänak lag bis zum Samstagabend auf Podestkurs. Wie Neuville hatte er jedoch mit dichtem Nebel zu kämpfen und fiel auf Rang sechs zurück. Auf der Power Stage ging Tänak vom Gas, um seinem Teamkollegen Ogier keine Bonuspunkte wegzunehmen.

Kris Meeke kam als bester Citroen-Pilot nur auf Position sieben ins Ziel. Damit verfehlte Citroen das anvisierte Ziel eines Podestplatzes deutlich. Craig Breen und Khalid Al Qassimi schafften es nicht in die Punkteränge.

Bei Hyundai zeigte sich Licht und Schatten. Den Plätzen zwei und vier von Neuville und Mikkelsen stehen die enttäuschenden Positionen acht und zehn von Hayden Paddon und Dani Sordo gegenüber.

Das Finale der Rallye-Weltmeisterschaft 2017 findet vom 16. bis 19. November in Australien statt.