Die Rallye Großbritannien, die vom 27. bis zum 30. Oktober 2016 ausgetragen wird, stellte in den letzten Jahren meist das Saisonfinale dar. Nicht so dieses Jahr - da Australien den Abschluss des Jahres bildet, rückt die Rallye in Wales im Kalender nach vorne.

Seit dem Jahr 2013 ist der Service Park der Rallye Großbritannien in Deeside angesiedelt, das rund 25 Kilometer südlich von Liverpool liegt. Von dort aus starten die Piloten auf 22 Schotter-Prüfungen, die sich über 330,21 gewertete Kilometer erstrecken. Die Etappen führen die Piloten durch Wälder sowie offene Areale und sind sehr schnell und flüssig.

Im vergangenen Jahr war der Samstag der Tag mit den meisten Wertungskilometern. 2016 hat es der Freitag mit mehr als der Hälfte der Gesamtdistanz in sich. Knapp 180 Kilometer nehmen die Piloten unter die Räder, verteilt auf vier Prüfungen, die je zwei Mal gefahren werden. Es gibt dabei eine Besonderheit: Sie werden in der entgegengesetzten Richtung zum vergangenen Jahr bewältigt. Das heißt, die Fahrer müssen einen neuen Aufschrieb erstellen.

Am Samstag stehen zunächst drei Prüfungen auf dem Programm, die wiederholt werden. Neu ist die Prüfung Pantperthog, die letztmals 1997 Teil der Rallye Großbritannien war und damit den aktuellen Piloten unbekannt ist. Nach der Wiederholung der drei Prüfungen folgt Aberhirnant. Anschließend erfolgt der erste Abstecher nach England seit 1999 und zwar zum Cholmondeley Castle. Dort findet eine kurze, Zuschauer-freundliche Prüfung statt. Insgesamt legen die Fahrer am zweiten Tag der Rallye knapp 100 Kilometer zurück.

Der Finaltag besteht aus drei kurzen Prüfungen, die jeweils wiederholt werden. Brenig bildet dabei die Power Stage. Nicht mehr im Programm ist die Asphaltprüfung Great Orme. An allen drei Tagen der Rallye Großbritannien gibt es keinen Mittagsservice - Schäden am Auto und Setup-Fehler sind also tunlichst zu vermeiden.

Zieht Seriensieger Ogier mit Solberg und Mikkola gleich?

Triumphiert Sebastien Ogier ein viertes Mal?, Foto: Sutton
Triumphiert Sebastien Ogier ein viertes Mal?, Foto: Sutton

Die Rallye Großbritannien sah in der Vergangenheit zahlreiche Seriensieger: Timo Mäkinen, Hannu Mikkola, Colin McRae, Richard Burns, Petter Solberg, Sebastien Loeb, Jari-Matti Latvala oder zuletzt Sebastien Ogier. Sollte Letzterem ein weiterer Erfolg gelingen, würde er mit Solberg und Mikkola gleichziehen, die mit insgesamt vier Erfolgen an der Spitze der Bestenliste stehen.

Auch wenn Ogier bereits zum vierten Mal als Weltmeister feststeht, geht es in Wales nicht nur um den Sieg. Hinter dem Franzosen liegen Andreas Mikkelsen und Thierry Neuville in der Fahrerwertung punktgleich auf den Positionen zwei und drei. Für Mikkelsen wäre es der erste Vizetitel, für Neuville nach 2013 der zweite.

17 WRC-Boliden sorgen für ein volles Feld bei der letzten Rallye auf europäischem Boden. Vor allem das Abu Dhabi Total Word Rally Team schöpft ein letztes Mal aus dem Vollen, denn in Australien geht das Team, das Citroen DS3 WRC einsetzt, nicht an den Start. In Wales fahren Kris Meeke, Craig Breen, Stephane Lefebvre - der sein Comeback nach dem schweren Unfall in Deutschland feiert - und Quentin Gilbert.