Nach 15 absolvierten Prüfungen in Schweden kristallisiert sich Volkswagen-Pilot Jari-Matti Latvala immer mehr als potenzieller Sieger heraus. Der Finne holte in fast allen Prüfungen die zweitbeste Zeit und hielt seine Führung gegenüber Teamkollege Andreas Mikkelsen bei 4.8 Sekunden. Das momentane Podest wird von Citroen-Pilot Mads Östberg komplettiert.

Der Nachmittag in Schweden zeigte sich von seiner unschönen Seite. Es regnete teilweise in Strömen und der restliche verbliebene Schnee schmolz weiter. Damit tauchten immer mehr Schotterstellen auf und einige Streckenstücke standen unter Wasser. "Die Strecken sind komplett zerstört", erklärte Mikko Hirvonen. "Mancherorts sind die Spurrillen zwischen 12 und 20 cm groß und alles Schotter."

Am besten meisterte diese schwierigen Bedingungen Weltmeister Sebastien Ogier. Nach seinem Patzer am Vormittag holte der Franzose alle Bestzeiten und arbeitete sich mittlerweile wieder bis auf Rang zehn nach vorne. "Ich habe nichts zu verlieren. Ich versuchte, aggressiv zu fahren, ohne die Reifen zu sehr zu strapazieren", sagte Ogier nach fünf Bestzeiten.

Andreas Mikkelsen gibt nicht auf, Foto: Sutton
Andreas Mikkelsen gibt nicht auf, Foto: Sutton

In den Kampf seiner Teamkollegen wird er mit knapp vier Minuten Rückstand allerdings nicht mehr eingreifen können. Doch auch bei Leader Latvala verlief nicht alles nach Plan. Auf WP 14 beschädigte sich der Finne die Front seines Polo R WRC, nur eine Prüfung später verlor er viel Zeit, weil seine Reifen den Geist aufgaben. "Meine Reifen sind hinüber. Kein schönes Gefühl, aber so ist es eben. Abgesehen davon, läuft alles in die richtige Richtung."

Kämpfen muss auch Mads Östberg. Der Citroen-Mann möchte zum vierten Mal in Folge in Schweden auf dem Podest stehen, hat mit Mikko Hirvonen allerdings einen ernstzunehmenden Konkurrenten im Nacken. Die beiden Skandinavier trennen vor der abschließenden Prüfung des Tages 18.0 Sekunden. Weitere sechs Sekunden dahinter komplettiert Ford-Pilot Ott Tänak die Top-5.

Für Hyundai endete der zweite Tag der Rallye Schweden erneut mit Frust. Bereits am Vormittag traf Thierry Neuville einen Felsen und beschädigte sich den i20. Nur wenige Prüfungen später war auch die Zeitenjagd für den zweiten Piloten Juho Hänninen beendet. Der Finne blieb in einer Schneebank stecken und liegt aktuell auf dem 26. Rang.

Kubica mit Problemen

Robert Kubica erlebte einen denkbar schwierigen Nachmittag. Auf WP12 rutschte der Pole nach einer Kuppe in eine Schneebank und verlor rund elf Minuten mit dem Versuch, wieder auf die Strecke zu gelangen. Nur zwei Prüfungen später ein ähnliches Missgeschick. Kurz vor dem Ende der WP rutschte der M-Sport-Mann erneut von der Strecke und verlor ebenfalls rund zehn Minuten. "Ich denke, er hat das Auto beim Bremsen verloren und die Kurve nicht erwischt", mutmaßte Kris Meeke, der hinter Kubica unterwegs war. Aktuell liegt der Pole mit mehr als 20 Minuten Rückstand zur Spitze auf Rang 23.