Die Rallye Schweden brachte wechselhafte Bedingungen, aber natürlich wie immer auch sehr viel Schnee und Eis mit sich. Bedingungen, die besonders zwischen Ott Tänak und Craig Breen einen engen Kampf um den Sieg hervorriefen. Letztlich sollte es aber der Este sein, der den Schlagabtausch für sich entscheiden und damit einen Überraschungssieg Breens verhindern konnte.
Doch neben den frostigen Bedingungen sollte die Rallye Schweden vor allem am Samstag von einem Reifenschaden nach dem nächsten geprägt werden. Dieser bleib dem amtierende Weltmeister Kalle Rovanperä zwar erspart, dennoch musste der Finne an diesem Wochenende einen kleinen Rückschlag hinnehmen. Esapekka Lappi konnte die Powerstage für sich entscheiden und die damit verbundenen fünf Zusatzpunkte einheimsen
Donnerstag & Freitag: Craig Breen überraschend Führender
Der Donnerstag zeichnete mit einer schnellsten Zeit von Kalle Rovanperä vor dem Esten Ott Tänak ein altbekanntes Bild. Das sollte sich am Freitag aber schnell ändern. Rovanperä hatte am Freitag in der zweiten Wertungsprüfung mit viel Schnee zu kämpfen und konnte nur die siebstschnellste Zeit drehen.
Stattdessen war es der Ire Craig Breen, der aufdrehte und sich vor Ott Tänak in der zweiten Prüfung die schnellste Zeit sicherte und damit den Rückstand auf die Spitze von 6,7 auf 1,3 Sekunden verkürzte. Für Rovanperä, der in der dritten Wertungsprüfung noch der schnellste war, folgte aber einen schwieriger Tag.
Statt um den Sieg mitzumischen, verlor der 22-jährige Finne über den Tag verteilt viel Zeit. Vor allem am Abend litt er unter der Tatsache, der erste Starter zu sein und so den Schnee für die anderen von der Strecke zu schaufeln. Ein Sieg in der letzten Wertungsprüfung des Tages konnte am großen Rückstand, der letztlich 31,3 Sekunden betrug, nur wenig ausrichten.
Anders bei Craig Breen: Der Ire nutzte seinen Vorteil, erst relativ spät zu starten und war so in der fünften Wertungsprüfung, bei der wie am Morgen auf dem Abschnitt "Brattby" gefahren wurde, nicht nur einen überlegenen Prüfungssieg einfahren, sondern Tänak auf ganze 7,7 Sekunden distanzieren. Einen Vorsprung, den Tänak in der Dunkelheit von Wertungsprüfung sieben und acht wieder auf 2,6 Sekunden reduzieren konnte.
Samstag: Reifen-Drama bei Tänak und Breen
Am Samstag sollte sich Thierry Neuville von seiner besten Seite zeigen. Der Belgier, der vor kurzem noch gegen Sebastian Vettel und Co. beim Race of Champions antrat, konnte die 12,54 Kilometer lange neunte Wertungsprüfung für sich entscheiden und kam damit Kalle Rovanperä immer näher.
Da Rovanperä auch am Samstag nicht wirklich in die Spur fand, gelang es Neuville, der auch die letzten drei Wertungsprüfungen des Samstags im i20 Hyundai für sich entscheiden konnte, den Finnen zu überholen und sich auf dem dritten Rang festzusetzen.
An der Spitze ging es weiterhin ebenso heiß her. Zunächst konnte Breen in den ersten Prüfungen des Tages seinem Lauf fortsetzen und sich auch nach einer etwas schwächeren Zeit im elften Abschnitt vor Tänak halten. Ab Wertungsprüfung 13 nahm das Drama aber seinen Lauf: Erst war es Esapekka Lappi, dessen rechter Vorderreifen sich zerlegte und damit mehrere Minuten verlor.
Wenig später erwischte es dann ausgerechnet den Führendne Craig Breen, der sich damit zwar ins Ziel retten konnte, in der Zeitentabelle aber ordentlich Federn lassen musste. Nur noch eine halbe Sekunden trennte Tänak von der Führung. Der wusste das Momentum zu nutzen, ehe sich auch bei ihm in der 14. Prüfung einer der Vorderreifen auflöste, trotzdem schneller als Breen unterwegs war und so die Führung übernahm. Am Ende des Tages konnte er den Vorsprung sogar ausbauen, wodurch der Rückstand Breens auf 8,6 Sekunden anwuchs.
Sonntag: Lappe gewinnt Powerstage, Breen verpasst Überraschungssieg
Am Sonntag standen zunächst mit 'Västervik 1' und 'Västervik 2' zwei 26,48 Kilometer lange Wertungsprüfungen an. Für Craig Breen bedeutete dies viel Zeit, um Boden auf Ott Tänak gutzumachen. Etwas, dass dem Iren nur bedingt gelang. In der 16. Prüfung verlor Breen weiter Zeit auf Tänak, der in dem Abschnitt hinter Kalle Rovanperä die zweitschnellste Zeit fuhr. In der folgenden Prüfung, die Thierry Neuville für sich entscheiden konnte, kam der Ire aber nochmal auf 8,5 Sekunden heran.
Vor der finalen Powerstage dennoch einen Mammutaufgabe. Dieser letzte Abschnitt sollte sich aber als unfassbar eng herausstellen. Lappe konnte mit einer 05:42.00 vorlegen. Die nachfolgenden Fahrer kamen allesamt knapp heran konnten die Zeit des Finnen aber nicht unterbieten. Genauso wenig wie Craig, der mit einer 05:42.90 den zweiten Gesamtrang absicherte. Ott Tänak aber erlabte sich keinen Fehler mehr, fuhr hinter Lappe mit einer 05:42.70 die viertschnellste Zeit der Powerstage und sicherte sich damit den Sieg bei der Rallye Schweden 2023!
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