Die Rallye Portugal schien nach dem Samstag beinahe entschieden, doch Sebastien Ogier warnte vor den langen Prüfungen am Sonntag vor zu viel Freude - und sollte Recht behalten. Bereits auf der Eröffnungsprüfung des Tages zeigte der VW Polo erstmals große Aussetzer. Ogier kämpfte mit der Kupplung seines Boliden und verlor mehr als 30 Sekunden auf den neuen Zweiten Mikko Hirvonen. Jari-Matti Latvalas Polo zeigte erhebliche Probleme mit der Kraftübertragung und er musste Rang zwei aufgeben und liegt nur noch 41,4 Sekunden vor dem Viertplatzierten Ford-Piloten Evgeny Novikov.

Sebastien Ogier kämpft mit seinem Polo, Foto: Volkswagen Motorsport
Sebastien Ogier kämpft mit seinem Polo, Foto: Volkswagen Motorsport

Ogier lag nach der ersten Prüfung des Sonntags lange unter seinem Polo und suchte nach Fehlern. Die Telefonleitungen in der Technikabteilung liefen heiß, denn sowohl der WM-Leader als auch sein Teamkollege Latvala hofften auf Hilfe des Teams auf der Verbindungsetappe. Nur eine Prüfung später war der WM-Leader wieder zur Stelle und musste sich lediglich Mads Östberg geschlagen geben. Sein Vorsprung gegenüber Hirvonen wuchs sogar erneut auf 49,3 Sekunden an. "Es scheint alles wieder in Ordnung zu sein, dennoch ging ich in der letzten Prüfung sehr vorsichtig mit der Kupplung um. Ich versuchte, nicht zu viel Druck auf sie auszuüben", zeigte sich der Führende Ogier mehr als erleichtert.

Nun wird Latvala seinen Polo, der lediglich über Frontantrieb verfügt, in den Service schleppen und hoffen, dass VW das Problem bis zur zweiten Durchfahrt gelöst hat. Der Finne hat nun Novikov im Nacken, der wie ein Löwe um sein zweites Podest in der WRC kämpfen wird. In den beiden Prüfungen machte der Ford-Mann knappe zwei Minuten auf seinen Vordermann gut. "Diese Prüfung hat eine Menge Geduld gefordert, das kann ich euch sagen", sagte Latvala nach WP13. "Zumindest kann ich immer noch lachen, denn wir kämpfen immer noch um den dritten Rang."

Beide Bestzeiten des Tages gingen an Ford-Pilot Mads Östberg. Der Norweger musste am Freitag nach seinem Unfall die Rallye aufgeben und kämpfte sich mittlerweile wieder auf den elften Rang nach vorne. "Ich konnte die Prüfung mit einer Zeit von 33:05.2 Minuten beenden", strahlte er. "Mancherorts war es recht rutschig, die Bedingungen waren wechselhaft, aber ich bin recht zufrieden mit meinem Speed." Auf seine beiden Vordermänner Esapekka Lappi und Khalid Al-Qassimi, die die Top-10 abschließen, konnte der Ford-Pilot alleine am Sonntag mehr als drei Minuten gutmachen und kann noch den achten Rang von Martin Prokop anvisieren. Die Ford-Piloten Nasser Al-Attiyah auf fünf und Dennis Kuipers auf Sieben sowie Andreas Mikkelsen im dritten VW auf Rang sechs scheinen außer Reichweite.

Ergebnis nach dem Sonntagvormittag:

1. Sebastien Ogier, Volkswagen 3:22:57.8
2. Mikko Hirvonen, Citroen +49.3
3. Jari-Matti Latvala, Volkswagen +4:01.9
4. Evgeny Novikov, Ford +4:43.3
5. Nasser Al-Attiyah, Ford +6:39.1
6. Andreas Mikkelsen, Volkswagen +7:43.3
7. Dennis Kuipers, Ford +10:17.7
8. Martin Prokop, Ford +12:23.2
9. Esapekka Lappi, Skoda Fabia +13:19.9
10. Khalid Al-Qassimi, Citroen +13:23.3
11. Mads Östberg, Ford +15:45.4