Groß waren die Sorgen bei Volkswagen, dass Sebastien Ogier krankheitsbedingt nicht seine volle Leistung in Portugal abrufen könne. Nach 386 Kilometern und drei Tagen Action ist klar: selbst eine Grippe kann Ogier nicht vom Siegen abhalten. Der Volkswagen-Pilot sicherte sich mit der Gesamtzeit von 4:07:38.7 Stunden den ersten Platz vor Mikko Hirvonen im Citroen.
Aller guten Dinge sind drei für Ogier. Neben dem dritten Saisonerfolg in Folge steht der 29-Jährige auch zum dritten Mal ganz oben auf dem Podest in Portugal. "Das ist einfach ein perfekter Start in die Saison. Aber diese Rallye war sehr kompliziert für uns, da ich am Montag noch nicht einmal wusste, ob ich sie bestreiten können würde, weil ich so kaputt war", freute sich der Seriensieger, der erneut volle Ausbeute holte. Obwohl Ogier es nicht vorhatte, ging auch der Sieg in der Power Stage auf sein Konto.
Für Hirvonen endet die Rallye Portugal 2013 mit einem versöhnlichen zweiten Rang. Mit falschem Setup am Freitag lag der Citroen-Pilot zu Beginn weit hinten, profitierte aber durch die Ausfälle seines Teamkollegen Dani Sordo und des Ford-Piloten Mads Östberg sowie den technischen Problemen von Jari-Matti Latvala im Volkswagen. "Der zweite Platz ist nicht so schlecht, aber ich bin mit meiner Pace am Wochenende nicht zufrieden und mein Rhythmus war nicht perfekt", zeigte sich der Citroen-Pilot wenig begeistert.
Den dritten Rang - und damit seinen ersten Podestplatz im Polo R WRC - ergatterte Latvala. Der Finne war am Vormittag von Platz zwei gerutscht, nachdem der Heckantrieb am VW ausfiel. Er kämpfte sich aber in den Service und die Crew wechselte alle defekten Teile, wodurch Latvala weiterfahren und sogar einen Punkt in der Power Stage holen konnte. "Das ist mein erster Podestplatz mit Volkswagen, daher bin ich wirklich zufrieden", freute sich Latvala. "Ich wollte natürlich noch mehr in der Power Stage erreichen, aber am Ende hatte ich keine Zwischenzeiten von Mads mehr und konzentrierte mich auf mich selbst."
Der Mann des Sonntags war ganz klar Mads Östberg. Gleich am Freitag schied er nach einem spektakulären Unfall aus, arbeitete sich aber unter Rally2 wieder bis auf den achten Platz nach vorne. Zudem gelangen dem Norweger drei Prüfungs-Bestzeiten des Sonntags und zwei begehrte Punkte in der Power Stage. Durch seine Aufholjagd ließ der Ford-Pilot zum Finale noch Khalid Al-Qassimi im Citroen und WRC2-Sieger Esapekka Lappi hinter sich. An seinen Markenkollegen Martin Prokop und VW-Pilot Andreas Mikkelsen auf den Rängen sechs und sieben gab es aber kein Herankommen mehr. Die besten Ford-Piloten waren Evgeny Novikov auf dem vierten Rang, gefolgt von Nasser Al-Attiyah auf Rang fünf.
Die Dramen der Rallye
Am Samstag gab es den zweiten prominenten Ausfall nach Östberg. Dani Sordo kämpfte mit Ogier um die Führung, als er eine Ansage aus dem Aufschrieb überhörte und das Heck seines Citroen an einem Baum zerstörte. "Es ist so schade, denn ich habe mich auf Schotter noch nie so wohl im Auto gefühlt", war der Spanier untröstlich. Am Sonntag startete er unter Rally2 erneut, blieb aber außerhalb der Top-10.
In derselben Prüfung erwischte es auch Ford-Mann Thierry Neuville. Er rutschte von der Ideallinie direkt in einen Baum und schenkte damit den fünften Rang her. Zwar kehrte der Belgier unter Rally2 am Sonntag zurück, aber nur um erneut ein Teil auf der Strecke zu überfahren und viel Zeit zu verlieren.
Gleich zweimal die Segel streichen musste Citroen-Neuzugang Robert Kubica. Nachdem dem WRC2-Piloten am Freitag die Ersatzreifen ausgingen und er auf der Zwischenetappe stehenbleiben musste, versagte am Samstag die Hydraulik. Am Ende reichte es bei seiner ersten Rallye in der WRC2 zu Rang 20 im Gesamtklassement.
Endergebnis Rallye Portugal:
1. Sebastien Ogier, Volkswagen 4:07:38.7
2. Mikko Hirvonen, Citroen +58.2
3. Jari-Matti Latvala, Volkswagen +4:04.5
4. Evgeny Novikov, Ford +5:27.7
5. Nasser Al-Attiyah, Ford +7:43.5
6. Andreas Mikkelsen, Volkswagen +9:39.8
7. Martin Prokop, Ford +15:04.2
8. Mads Östberg, Ford +15:43.6
9. Khalid Al-Qassimi, Ford +15:56.9
10. Esapekka Lappi, Skoda Fabia +16:21.0
Ergebnis der Power Stage:
1. Sebastien Ogier, Volkswagen 32:39.7
2. Mads Östberg, Ford +3.3
3. Jari-Matti Latvala, Volkswagen +4.9
4. Mikko Hirvonen, Citroen +8.9
5. Dani Sordo, Citroen 16.4
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