40 Grad am Freitag - starker Regen am Sonntag: Wetter-Kapriolen beim 6-Stunden-Rennen der WEC in Austin! Zum Start des sechsten Laufs der Saison 2025 - dem ersten Regenrennen des Jahres - waren Durchhalteparolen gefragt: Die 36 Autos (18 Hypercars, 18 LMGT3-Autos) nahmen das Rennen um 13:00 Uhr Ortszeit (20:00 Uhr MEZ) wegen der schwierigen Bedingungen hinter dem Safety Car auf - und blieben dort für eine ganze Weile...

Nach der ersten von sechs Stunden drehten die Boliden noch immer ihre Runden hinter dem Neutralisierungsfahrzeug. Schnelle Runden gab es auf der regennassen Piste freilich nicht zu bestaunen, dafür den einen oder anderen Aufreger. So drehte sich Porsche-Werksfahrer Julien Andlauer in der 2. Runde und fiel vom zehnten Startplatz bis auf P14 zurück.

Rene Rast muss BMW abstellen - Schumacher-Alpine plötzlich auf P1

Deutlich bitterer erwischte es Rene Rast: Der dreifache DTM-Champion musste seinen #20 BMW (S. van der Linde, Rast, Frijns) in der 14. Runde am Streckenrand abstellen. Laut Rast habe ein Isolations-Problem beim Hybridsystem für den Zwangsstopp gesorgt. Der BMW, der sich auf P13 qualifiziert hatte, musste zurück in die Garage des Münchner Autobauers geschleppt werden.

Nach 18 Runden dann große Verwirrung: Plötzlich bogen so ziemlich alle Autos hinter dem Safety Car in die Boxengasse ab. Das hatte die Rennleitung so aber nicht geplant und sprach von einem "Missgeschick" bei den Abläufen. Offenbar sollte das Safety Car nach rund einer Stunde Fahrzeit lediglich gegen ein anderes Auto mit vollem Tank ausgetauscht werden, möglicherweise lag auch ein technisches Problem vor.

Renndirektor Eduardo Freitas kündigt an, dass die eigentliche Reihenfolge der Autos wieder hergestellt werden sollte. Die Konfusion spülte zunächst den #36 Alpine um Mick Schumacher mit Startfahrer Fred Makowiecki an die Spitze des Feldes, weil der Franzose wie gedacht gehandelt und als einziges Hypercar auf der Strecke geblieben war. In Wahrheit belege der #36 Alpine den elften Platz.

WEC-Rennen in Austin mit roten Flaggen unterbrochen

Einen Umlauf später, um 20:58 Uhr deutscher Zeit, entschied sich die Rennleitung jedoch, das Rennen mit roten Flaggen zu unterbrechen. Die Rennzeit (6 Stunden insgesamt) lief zunächst weiter. Der zwischenzeitliche Abbruch kam Autos zugute, die während der Safety-Car-Phase in Schwierigkeiten geraten waren. Darunter der #87 Lexus um den Österreicher Clemens Schmid, bei dem die Frontbeleuchtung nicht korrekt funktionierte.

"Die Bedingungen sind zu schlecht, Rennfahren ist so nicht möglich", sagte Alpine-Pilot Jules Gounon, der schmunzeln musste, dass der #36 A424 wegen der Safety-Car-Verwirrung zwischenzeitlich in Führung lag. "Es sieht aus, als ob noch mehr Regen kommen würde. Das ist für uns alle eine schwierige Situation."

"Laurens (Vanthoor) berichtete aus dem Auto heraus, dass es Aquaplaning auf der Gegengeraden gibt", sagte Porsche-Weltmeister Kevin Estre. "Bei den GT3-Autos sieht es etwas anders aus, aber für die Hypercars sind diese Bedingungen nicht fahrbar." Die Rennleitung kündigte den Re-Start des Rennens für 21:40 Uhr deutscher Uhrzeit an, also mehr als eineinhalb Stunden nach dem eigentlichen Beginn.