Die "Super Season" der WEC nimmt immer mehr Gestalt an. Nun verabschiedete der FIA-Weltmotorsportrat einige Regelanpassungen für die Saison, die im Mai in Spa-Francorchamps beginnt und über zwei Jahre andauert.

Nach dem Ausstieg Porsches aus der LMP1-Klasse wird der WM-Titel in der höchsten Klasse fortan an ein Team vergeben, nicht mehr an einen Hersteller. Die Hersteller und Privatteams fahren künftig gemeinsam in einer Wertung und werden auch entsprechend geführt.

Die WEC setzt es sich zum Ziel, für eine höhere Ausgeglichenheit zwischen den Fahrzeugen zu sorgen, also auch Privatteams die Möglichkeit einzuräumen, gegen die Hersteller zu kämpfen. Wie genau das detailliert ermöglicht werden soll, wird noch festgelegt. Die aktuellen LMP1-Regeln werden für mindestens drei weitere Jahre gestattet. Dazu gehört auch ein Jahr der Überbrückung, sollte das aktuell in Arbeit befindliche, neue Reglement eingeführt werden.

Insgesamt werden in der WEC 2018/19 vier WM-Titel vergeben: Teamtitel in der LMP1, Fahrertitel in der LMP1, Hersteller-Titel in der GTE-Pro und Fahrertitel in der GTE-Pro. Für die LMP2 und die GTE-Am werden für die punktbesten Fahrer und Teams jeweils Endurance Trophies vergeben, die aber keinem WM-Status entsprechen.

Nach derzeitigem Stand ist mit Toyota nur noch ein Hersteller in der LMP1 vertreten. Sollten die Japaner in der Serie verbleiben, müssen sie weiterhin einen Hybrid-Boliden einsetzen. Dies gilt auch für weitere Hersteller. Jedoch ist es möglich, einen Nicht-Hybrid-Boliden unter speziellen Voraussetzungen mit dem Namen eines Herstellers zu versehen. Hier wurde zuletzt vor allem der Name Alpine in den Raum geworfen.

Toyota ist wohl der einzige Hersteller in der kommenden WEC-Saison, Foto: Sutton
Toyota ist wohl der einzige Hersteller in der kommenden WEC-Saison, Foto: Sutton

Jedoch gibt es auch die Rennen selbst betreffend Änderungen. So wird sich das Prozedere der Boxenstopps verändern. Künftig ist es gestattet, parallel zum Tankvorgang bereits Reifen zu wechseln. Bislang war es vorgeschrieben, dass der Tankvorgang erst beendet sein musste, ehe die Mechaniker neue Reifen aufziehen durften.

Neues Punktesystem in Le Mans und Sebring

Eine weitere große Änderung betrifft das Punktesystem. Bislang wurden für die 6-Stunden-Rennen die für die FIA-Serien üblichen WM-Punkte vergeben, also 25 Punkte für den Sieger, 18 für den Zweiten und so weiter. In Le Mans wurden die Punkte einfach verdoppelt. Ab der kommenden Saison greift ein neues System. Für die 6-Stunden-Rennen bleibt alles beim Alten. Für die 24 Stunden von Le Mans sowie die 1500 Meilen von Sebring gilt jedoch eine Modifikation.

In Le Mans wird es keine Verdopplung der Punkte mehr geben, sondern eine Zugabe um 50 Prozent auf die Punktzahlen der 6-Stunden-Rennen. Der Sieger bekommt nun keine 50 Punkte mehr, sondern 38 (25*1,5 = 37,5 = Aufrundung auf 38 Punkte). In Sebring gilt eine Steigerung um 25 Prozent. Hier bekommt der Sieger also 32 Punkte (25*1,25 = 31,25 = ebenfalls Aufrundung auf 32 Punkte).